A-9900 Lienz
Postfach 166
Medienaussendung
Lienz, 8.7.2005
Pumpspeicherwerk Raneburg: Schlimm genug!
Staudammpläne stoßen in Osttirol auf Widerstand:
Der stärkste Verein im Bündnis ist der ÖAV. Die Sektionen Lienz, Matrei und
Sillian mit ihren 3123 Mitgliedern und der Gesamtverband lehnen die Pläne der
Tiwag strikt ab.
Die Vorprüfung des Optionenberichtes der Tiwag hat für Osttirol doch nicht ganz so schlimme Ergebnisse gebracht , wie nach ersten Informationen zu befürchten war.
Die Option 14 (Winkeltal) ist weiter rückwärts gereiht; dieses Projekt hätte zugestandermaßen Nachteile für das unter Cross Border Leasing laufende Kraftwerk Heinfels gebracht.
Die Ausleitung der Isel (Option 16) wäre erst dann spruchreif, sobald der Jahresspeicher Raneburg wirklich gebaut ist.
Das Ergebnis ist aber für Osttirol noch schlimm genug:
Die Pumpspeicheranlage Raneburg (Option 15) liegt in der Spitzengruppe, welche die für eine Realisierung besonders interessanten Projekte enthält, es ist der einzige vorgesehene Neubau dieser Gruppe!
Prägraten:
Spatenstich für die Beerdigung des Optionenberichts?
- Beträchtliche Erschwernisse während der Bauzeit (Verlegung der transalpinen Ölleitung, eines Bereiches der Felbertauernstraße sowie eines Teilstückes der 400 kV-Leitung),
- vor allem aber eine dauerhafte Entwertung der Landschaft (Jahresspeicher sind ja einen guten Teil des Jahres von breiten Schlammrändern umgeben; ein beträchtlicher Teil der Matreier Hinteraue ginge an das Unterwasserbecken verloren).
Keine weiteren Wasserkraftwerke in Osttirol!
- Eine spätere Ausweitung durch zusätzliche Gewässerbeileitungenleitungen wäre jederzeit möglich.
- Auf alle Fälle würden auch sehr gravierende Dauerfolgen für die Isel eintreten: Wasserentzug im Sommer, Schwallbetrieb, Geschiebeprobleme etc. Die Isel ist der letzte ökologisch funktionsfähige Gletscherfluss der Alpen; rund die Hälfte ihres Wassers bringt in Matrei der Tauernbach.
Osttirol hat mit der Drau bereits einen seiner beiden Flüsse an die Tiwag verloren und mit insgesamt über 160 Wasserkraftwerken seine Schuldigkeit getan.
Das Netzwerk Wasser wird sich weiterhin ganz entschieden gegen dieses Großkraftwerk zur Wehr setzen.
Dr. Wolfgang Retter, Sprecher "Netzwerk Wasser Osttirol"
Optionenbericht
www.tiwag.at
Optionenbericht Osttirol
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