So ist Lkw-Ausweichverkehr zu stoppen Aktuelles / Termine
Presseaussendung 28.10.2004

VCÖ: Rasche Maßnahmen gegen krebserregende Dieselabgase nötig!

Die Autolobby versucht Maßnahmen gegen die krankmachenden Dieselabgase zu verhindern. Dabei verursachen die Rußpartikel der Dieselabgase mehr als 2.400 Todesfälle pro Jahr!

Die Zahl der Dieselautos in Österreich ist explosionsartig gestiegen. Im Jahr 1990 gab es rund 400.000 Diesel-Pkw, heute sind es mehr als 1,8 Millionen! Die Politik hat durch steuerliche Begünstigungen den Dieselboom verursacht. Mit katastrophalen Folgen für die Gesundheit der Menschen. Dieselabgase enthalten große Mengen von Rußpartikeln. Da die Partikel sehr klein sind, dringen sie bis in die Lunge vor und können Atemwegserkrankungen und im schlimmsten Fall Lungenkrebs auslösen.

WHO: 2.400 Tote durch Dieselabgase!

Laut Weltgesundheitsorganisation WHO verursachen die Rußpartikel der Dieselabgase in Österreich mehr als 2.400 Todesfälle! Jetzt ist endlich geplant, dass neue Dieselwagen ohne Partikelfilter höher besteuert werden. Die Autolobby läuft dagegen Sturm. Dabei braucht es deutlich stärkere Maßnahmen, um zu verhindern, dass noch mehr Menschen wegen der Rußpartikeln erkranken.

VCÖ: Gesundheit der Menschen muss Vorrang haben!

Die Daten der Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO sind alarmierend. Die Partikel der Dieselabgase verursachen in Österreich mehr als 2.400 Todesfälle im Jahr, rund 2.700 Fälle chronischer Bronchitis bei Erwachsenen, mehr als 20.000 Bronchitisfälle bei Kindern, 41.000 Asthmaanfälle bei Erwachsenen und fast 15.000 Asthmaanfälle bei Kindern! Angesichts dieser Zahlen ist es skandalös, dass die Autolobby noch immer die Schädlichkeit der Dieselabgase verharmlost. Die Gesundheit der Menschen darf nicht den Interessen der Autoindustrie geopfert werden!

Steuerliche Bevorzugung von Dieseltreibstoff ungerechtfertigt!

Obwohl die Dieselabgase wegen der Rußpartikel und der höheren Stickoxide gesundheitsschädlicher sind als die Abgase von Benzinmotoren, wird Dieseltreibstoff deutlich niedriger besteuert als Benzin. Die Mineralölsteuer auf Diesel ist um zehn Cent pro Liter niedriger als auf Benzin. Österreich ist bei Treibstoffen der Diskonter der EU! Ein Liter Diesel ist in Österreich um zehn Cent billiger als im EU-Durchschnitt (Stand Oktober 2004). Sogar in Ungarn, Tschechien und in der Slowakei kostet Dieseltreibstoff mehr als in Österreich!

Der Lkw-Verkehr wird durch die niedrige Besteuerung von Diesel gefördert. Die Frächter freuen sich über billigen Sprit, immer mehr Menschen leiden unter dem steigenden Lkw-Verkehr.

Verbrauch von Dieseltreibstoff steigt explosionsartig!

Der Verbrauch von Dieseltreibstoff hat sich von knapp 2,5 Milliarden Liter im Jahr 1990 auf rund 6 Milliarden Liter im Jahr 2003 mehr als verdoppelt! Heute verschmutzen die Verkehrsabgase unsere Luft mit rund 9.400 Tonnen Rußpartikel im Jahr, das sind wie der Kontrollbericht des Umweltbundesamtes zeigt, um 3.000 Tonnen mehr als im Jahr 1990! Immer mehr Regionen Österreichs leiden unter der verschmutzten Luft. Besonders schlecht ist die Situation in den Ballungsräumen, wie etwa Graz, Linz und Wien.

Mehr Partikeln als in verrauchtem Lokal!

Schadstoffmessungen in Wien haben gezeigt, dass die Partikelbelastung im Innenraum eines Autos, das im Stau steht, höher ist als in einem verrauchten Lokal! Was das für Kinder oder für Personen mit Atemwegserkrankungen bedeutet, kann auch jeder Nichtmediziner erahnen. Ärzte warnen, ebenso wie der VCÖ, seit Jahren vor der enormen Schädlichkeit der Dieselabgase.

Diesel-Pkw emittieren zudem die dreifache Menge an Stickoxiden wie vergleichbare Benziner. Stickoxide sind maßgeblich für die Bildung des gesundheitsschädlichen bodennahen Ozons verantwortlich. An regelmäßige Überschreitungen der Ozon-Grenzwerte haben sich viele gewöhnt. Während Kinder im Sommer zur Mittagszeit nicht mehr im Freien spielen sollen, wehrt sich die Autolobby gegen vernünftige Maßnahmen, um die gesundheitsschädlichen Abgase des Autoverkehrs zu verringern.

Diesel-Fahrzeuge ohne Filter sollen nicht auf den Markt

Partikelfilter verringern den Rußpartikelausstoß um bis zu 99 Prozent. Einige Automarken bieten Diesel-Pkw mit Rußpartikelfilter bereits seit einigen Jahren serienmäßig an. Es ist technisch möglich, den Ausstoß von krebserregenden Partikeln deutlich zu verringern. Dennoch setzt die Politik die Schadstoffgrenzwerte derzeit so an, dass weiterhin Diesel-Pkw ohne Partikelfilter auf den Markt kommen können. Der VCÖ setzt sich für strengere Grenzwerte ein. Dieselfahrzeuge ohne Rußpartikelfilter sollen erst gar nicht das Fließband verlassen. Der Druck auf die Autoindustrie muss erhöht werden.

VCÖ: Vorrang für die Gesundheit der Menschen!

Der VCÖ setzt sich dafür ein, dass der Verkehr in Österreich gesundheitsverträglicher wird. Dafür ist es nötig, dass vorhandene steuerliche Begünstigungen für Dieseltreibstoff abgeschafft werden. Zudem sollen stärkere steuerliche Anreize für den Kauf von schadstoffärmeren Fahrzeugen gesetzt werden.

Bus und Bahn verbessern – Radfahren fördern

Der Öffentliche Verkehr ist vor allem in den ländlichen Regionen noch stark zu verbessern. Wenn überhaupt, verkehren Bus und Bahn viel zu selten. Die Politik muss endlich in dringend nötige Verbesserungen beim Öffentlichen Verkehr investieren. In Österreich ist jede 2. Autofahrt kürzer als fünf Kilometer. Damit mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, muss die Politik die Bedingungen für das Radfahren verbessern.

VCÖ-Forderungen

Steuerliche Begünstigungen für Dieselfahrzeuge abschaffen!

Derzeit wird Dieseltreibstoff niedriger besteuert als Benzin. Dieser Kniefall vor der Frächterlobby hat in Österreich einen Dieselboom ausgelöst.

Strengere Abgasgrenzwerte

Die Grenzwerte hinken in Österreich weit hinter dem technischen Standard nach. Der VCÖ setzt sich dafür ein, dass Diesel-Fahrzeuge ohne Partikelfilter erst gar nicht mehr produziert werden.

Lkw-Verkehr verringern!

Österreichs Politik muss ihren Worten endlich Taten folgen lassen. Deshalb mehr Kostenwahrheit im Güterverkehr, Ausbau der Regionalbahnen, um Güter stärker auf die Schiene zu bringen.

Bus und Bahn verbessern!

Vor allem in den ländlichen Regionen ist der Öffentliche Verkehr noch stark zu verbessern. Die Politik sollte statt in teure Prestigeprojekte in die Verbesserung des Öffentlichen Verkehrs in den Regionen investieren!

Bedingungen für das Gehen und Radfahren verbessern!

Der Lkw-Verkehr auf Bundes- und Landesstraßen nimmt stark zu, die Gefahren für Radfahrende und Gehende steigen. Deshalb sind entlang von Freilandstraßen Geh- und Radwege zu errichten.

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