Presseaussendung vom 21.01.2002 Petition für die Kostenwahrheit beim Schwerverkehr Aktuelles / Termine
VCÖ : Dieselboom ist Gesundheitsgefahr!

VCÖ (Wien) – Der VCÖ warnt vor den Gesundheitsfolgen des Dieselbooms in Österreich. Im Jahr 2001 waren bereits zwei von drei Neuwagen Dieselautos. Dieselabgase sind besonders gefährlich. Die feinen Rußpartikel sind lungengängig und verursachen im schlimmsten Fall Lungenkrebs. Der VCÖ fordert ein Ende der steuerlichen Begünstigung von Diesel.

295.000 Pkw und Kombis wurden im vergangenen Jahr in Österreich neu zugelassen. Zwei Drittel der Neuwagen sind mit Dieselmotoren betrieben. „Bei den Gesundheitspolitikern sollten wegen dieser Entwicklung die Alarmglocken läuten“, betont Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut.

Diesel-Pkw weisen im Vergleich zu Benzinmotoren einen dreifach höheren Ausstoß von Stickoxiden auf. Besonders gefährlich sind die Rußpartikel der Dieselabgase. Dieselabgase enthalten bis zu 1.000 (!) mal mehr Rußpartikel als Benzinabgase. „Diese Abgasbelastung ist für Menschen mit Atemwegserkrankungen sowie für Kinder und ältere Menschen ein besonders großes Gesundheitsrisiko“, stellt VCÖ-Wissenschafter Rauh fest.

Das bestätigen auch Studien der Weltgesundheitsorganisation WHO . Die WHO hat errechnet, dass in Österreich jährlich mehr als 2.000 Menschen infolge der Luftverunreinigung durch die lungengängigen Partikel der Kfz-Abgase sterben. Weiters sind 20.000 Bronchitisfälle bei Kindern und 40.000 Asthmaanfälle bei Erwachsenen auf die Abgase des Verkehrs zurückzuführen.

„Angesichts dieser Tatsachen ist es unverständlich, dass Österreich Dieselautos steuerlich begünstigt. Diesel sollte, so wie in der Schweiz, mehr kosten als Benzin “, fordert VCÖ-Experte Rauh. Die Schweiz hat deutlich niedrigere Rußemissionen als Österreich. In Österreich gelangen heute pro 100 Kfz-Kilometer 11 Gramm Rußpartikel in die Luft, in der Schweiz nur etwas mehr als 3 Gramm. In der Schweiz liegt der Anteil von Diesel-Pkw seit Jahren bei drei Prozent, in Österreich hingegen werden bereits mehr als ein Drittel aller Autos mit einem Dieselmotor betrieben.

Der VCÖ fordert daher:

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