Wie man klammheimlich eine Schnellstraße baut Aktuelles / Termine
Von der Brennerautobahn zur Pustertalschnellstraße Erhöhte Unfallgefahr: Wir brauchen keine neue Straße
Leserbrief 31.10.2002
Ideenwettbewerb für die Pustertaler Straße?

Man sollte endlich den Versuch unterlassen, den Leuten zu suggerieren, da gäbe es im Pustertal Kräfte, die sich auch einem moderaten Ausbau unserer Straße widersetzen. Die häufigen Forderungen eines Teiles unserer Wirtschaft nach Priorität für den Straßenausbau sind sinnlos, rennen offene Türen ein und werden durch die innerhalb weniger Tage wiederholte Veröffentlichung von identischen Artikeln mitsamt Fotos (siehe Dolomiten, vom 21.10.02-Pustertal), nicht berechtigter und sinnvoller! Es sei denn, man führt ganz anderes im Schilde. Diesen Verdacht nährt neben der nur widerwillig und nur vorläufig zu den Akten gelegten, aber durchaus nicht aufgegebenen Neutrassierungsabsicht auch die Ankündigung eines sogenannten Ausbau-Ideenwettbewerbs, der die Thematik- man verzeihe diesen Eindruck- lediglich bis zur Zeit nach den Wahlen dehnen soll.

Wenn diese Hürde einmal genommen sein wird, dürften wir vermutlich Bekanntschaft mit der „Katze aus dem Sack“ machen.

Für einen schonenden (- die Menschen und die Landschaft!) Ausbau braucht man jedenfalls keinen Ideenwettbewerb; dafür gibt es im Tal einen breiten Konsens und man würde besser heute als morgen damit beginnen!

Zur Klarheit: unter „moderat“ (Straßenkat.5) versteht man eine Kronenbreite von um die 8 Meter, d.h. die bestehende Straße würde um mindestens einen Meter pro Fahrtrichtung verbreitert, könnte auf der derzeitigen Trasse bleiben und würde bei notwendigen Begradigungen und kleinräumigen Ortsumfahrungen unseren Bedürfnissen gerecht.

Parallel dazu und gleichzeitig müsste man natürlich für einen oft beschriebenen, aber offenbar wie den Teufel gefürchteten, funktionierenden und zeitgemäßen S-Bahn Service sorgen! Niemand kann uns etwas anderes vorschreiben; die Entscheidung liegt ausschließlich bei unserer Landesregierung! Diese hat die Pflicht, die Bürger sofort zu informieren und nicht auf Zeit zu spielen, während man in Wirklichkeit eifrig an der Vollendung der E66 weiter plant- und baut! Das mag zwar der einfachste Weg sein, ist zugleich aber auch der verantwortungsloseste der eigenen Bevölkerung gegenüber, die man damit mitsamt des Tales völlig unter Wert verschachert! Die Gesundschrumpfung (Privatisierung, Globalisierung) von Seiten der Trenitalia, kann doch nicht rechtfertigen, dass wir sehenden Auges (siehe Bahnhöfe, Streichung von Verbindungen....) dem Verlust der Option einer modernen S-Bahn bzw. des einzigen Mittels zur Verhinderung der Entwertung unseres Tales als Transitstrecke, tatenlos zusehen!?

Sollte sich der ungute Eindruck bestätigen, dass man weiterhin Lobbyismus für einige wenige betreiben möchte und nach wie vor auf die Wünsche der Bevölkerung nicht eingehen will, werden wir die Mittel finden, damit diese noch klarer artikuliert werden können; ob vor, oder bei den nächsten Wahlen!

Walter Harpf, SVP-Gemeinderat Bruneck, Mitglied der Plattform Pro Pustertal - PPP Aktuelles / Termine