Wie man klammheimlich eine Schnellstraße baut Erhöhte Unfallgefahr: Wir brauchen keine neue Straße Aktuelles / Termine
Wipp- Eisack- und Pustertal

Man versuche sich vorzustellen, wie vor mehr als zwanzig Jahren den Wipp-und Eisacktalern der Bau der Brennerautobahn schmackhaft gemacht worden sein dürfte. Ich bin sicher, dass es dieselben Schlagworte waren, die man uns heute im Pustertal vorkaut: Verringerung von Stau’s, wirtschaftliche Notwendigkeiten, zeitgemäße, schnelle Verbindungen, auch in die angrenzenden Täler, Belebung der eigenen Wirtschaft, oder gar Umweltargumente! usw.

Die Beschreibung der Ist- Situation im Wipp-und Eisacktal überlasse ich anderen, kann mir aber nicht vorstellen, dass man nach den gemachten Erfahrungen einem ähnlichen Projekt noch einmal zustimmen würde. Dabei hatte man damals keine Ahnung, was auf die Bewohner zukommen würde. Anders als heute im Pustertal: jeder weiß von der beabsichtigten EU- Osterweiterung. Jeder, der eine Landkarte lesen kann, sieht, dass jene durch das Pustertal die kürzeste Verbindung zwischen (mindestens!) Budapest und, sagen wir Franzensfeste, darstellt; bei Vorhandensein von Alternativrouten in weniger sensiblen Gebieten und der bekannten Schnellbahn-Alternative für unseren eigenen Regionalverkehr. Jeder kann sich den dadurch zwangsweise eintretenden Transitzuwachs errechnen und vorstellen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass diese untragbare Entwicklung in unseren Nachbartälern fast dreißig Jahre dauerte; nach dem Bau der Pustertaler de facto- Schnellstraße werden wir die gleiche Situation in einigen wenigen Jahren haben! Dann wäre es aber leider zu spät für’s Erwachen! Daraus folgt für mich: Entweder unsere Politiker und deren „Promotoren“ und Planer haben „die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen“, oder, ich kann’s nur wiederholen: wir sind im Begriff, verraten und verkauft zu werden! In servilem Gehorsam gegenüber den ausführenden Baukonzernen und der Internationalen Transitlobby.

Die Eisack- und Wipptaler würden sich über den neuen Verkehr aus dem halben Ex- Ostblock zweifellos mitfreuen!?

Dr. Karl Obwegs am 17.10.02, Bruneck Aktuelles / Termine