Eine Machbarkeitsstudie der Südtiroler SVP über eine Schnellstraße im unteren Pustertal hat den Brunecker SVP-Gemeinderat Walter Harpf veranlasst, den Gastkommentar

Wie man klammheimlich eine Schnellstraße baut

zu veröffentlichen. Nun ergänzt er den Text mit den Worten:

"Hat man erst einmal eine durchgehende gerade Strecke von Mühlbach bis Bruneck gebaut (sogenannte Neutrassierung), kann man die zur de facto-Schnellstraße fehlenden weiteren Spuren jederzeit dazubauen; aufgrund der programmierten Verkehrszunahme auf dieser neuen Transitstrecke! Die unter solchen Umständen sinnlosen Oberpustertaler Restbestände der alten Straße werden den Durchzugsverkehr dann auch nicht mehr aufhalten.

Eine bahnbrechende Entwicklung für die Alemagna-Autobahn!!

Wir werden uns zu wehren wissen!"

Die Brunecker Lokalzeitung FORUM erhält dazu zahlreiche Zuschriften, von Reinhold Messner in Südtirol bis zu Univ. Professor Knoflacher von der TU Wien . Wir haben freundlicherweise die Erlaubnis erhalten, diese zu veröffentlichen:

Wozu eine Schnellstraße durch das Pustertal, dies widerspricht der Alpenkonvention , dem Kyoto Abkommen , ruiniert die lokale Wirtschaft und wichtige Teile des Fremdenverkehrs . So etwas kann nur jemand wollen, der einen Teil Südtirols aufgeben will. Es wäre für Sie vermutlich hilfreich, würden einige der Entscheidungsträger ein Seminar besuchen, das von meinem Institut für Praktiker angeboten wird. Sie finden das auf der homepage meines Institutes.
Frohe Weihnachten und viel Stehvermögen, Gesundheit und Mut für das nächste Jahr wünscht Ihr H. Knoflacher, 19.12.01
wäre vielleicht eh keine schlechte idee (Vorschlag von Knoflacher). wenn wir interessierte hätten, vielleicht politiker, dann könnte unser verein eventuell die organisation für so ein seminar übernehmen.
Carlo Sansone, 19.12.01
Vielen Dank für die gute Analyse. Die Verhältnisse im Südtiroler Pustertal sind leider ähnlich wie in anderen Regionen...  Kulturinitiative Gegenverkehr, Lienz, 19.12.01
Reinhold Messner: Dazu braucht es eine Podiumsdiskussion! Aber solange einer nicht lernt, sachlich zu argumentieren und die Zusammenhänge zu begreifen, ohne mich.
R.M., 08.01.02
Antwort an R.M. Ich würde mich über eine sachliche und unpolemische Stellungnahme zu diesem Thema freuen. Die Pusterer sind ganz Ohr!
Viele Grüße: W. H., 08.01.02
Als ausgezogener Pusterer sage ich Wahnsinn! Wann steht das Volk endlich auf und jagt solche Politiker, Möchte-gern-Fachleute-Hintermänner usw. zum Teufel? Wahrscheinlich sind viele überhaupt nicht informiert über das, was hinter den Kulissen unter den Köpfen der "Großen" alles verplant wird. Die einsamen Kämpfer für das Ordentliche werden derweil als "Spinner" verschrien, wann es umgekehrt sein müsste
Mit besorgten Grüßen Gregor Beikircher, 08.01.02
Sehr geehrter Herr Harpf, ich danke Ihnen für den Hinweis zur Schnellstraße. Ich denke darüber nicht anders. Mit lieben Grüßen Ihr Franz Pahl, 08.01.02
Sehr geehrter Herr Harpf! Danke für die Zusendung: Offensichtlich können manche noch immer nicht von den Fehlern anderer lernen. Wenn man diese Straßenbauvostellungen in sogenannten "noblen Gegenden" entwicklen würde, hätte man die Planer und Politiker schon längst verjagt. Schnellstraßen in einem so schönen und engen Tal wie dem Pustertal auch nur anzudenken verrät Schelm, der dieses Tal offensichtlich in jeder Hinsicht ruinieren will, wenn er weiß was er tut, oder den Dunnkopf, der es nicht besser kann. Aber einem solchen sollte mannicht das Schicksal der Menschen im Putsertal überlassen.
Was kann ich für Sie tun? Ihr Hermann Knoflacher, 08.01.02
Sehr geehrter Herr Harpf! Über Ihren gestrigen Anruf habe ich mich sehr gefreut. Ihr Gastkommentar ist schon in der Zeitung, die um den 20.d.M. ( ALSO NACH DER NÄCHSTEN FF!!!) erscheinen wird. Sie bekommen sie dann regelmäßig zugeschickt. Das Problem der Betonierer- wie Sie sie nennen - ist im ganzen Lande akut und muß politisch angegangen werden. Es braucht allerdings Zivilcourage und die ist leider vielfach Mangelware. Ich hoffe sehr, Sie persönlich kennen zu lernen.
Mit den besten Grüßen  Ihr Egmont Jenny, 11.01.02
Am Beispiel der Schnellstraße sieht man, daß Demokratie nicht das ist was sie sein sollte. Nach dem "Wahrig"-Fremdwörterbuch ist Demokratie so definiert: "Volksherrschaft, Staatsform, bei der ein Staat nach dem Willen des Volkes regiert wird." Hier regiert nicht das Volk, sondern die Wirtschaft (Bauwirtschaft) und eine Politklasse. Die Vollmacht dazu stellt das Volk (meistens ohne es zu wissen) aus.
Hubert v. Wenzl, 11.01.02
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit man sich neuerdings über das bisschen Konsens hinwegsetzt, das man in der Diskussion um die Pustertaler Straße in den letzten Jahren gewohnt war: "kleinräumige" Umfahrungen (wie dehnbar der Begriff ist, sehen wir in Bruneck und Mühlbach, bald auch in Welsberg und Niederdorf), und das Wort "Schnellstraße" vielleicht denken, aber niemals laut aussprechen. Offensichtlich verspürt man Rückenwind aus Bozen und Rom. Aber abgesehen von mehr oder weniger glaubwürdigen Verschwörungstheorien oder Andreas-Hofer-Komplexen: der weitere Ausbau der Straßen-Infrastruktur bringt neben der Zerstörung des Tales (Detail am Rande) kurzfristigen Profit für einige wenige Wirtschaftszweige und nichts als Schaden für alle anderen - auch für die, die heute danach schreien. Wer heute noch daran glaubt, Wachstum und Arbeitsplätze durch noch mehr Straßen fördern zu können, dem fehlt entweder der Durchblick oder er verfolgt schlicht und einfach Privatinteressen. Außerdem: wer schon so viel Mitleid mit den staugeplagten Autofahrern hat, sollte sich auch vor Augen halten, dass jeder Pustertaler Bahnfahrer auf dem Weg nach Bozen und zurück eine halbe Stunde verliert , nur weil man sich in diesem Land keine 2 km Bahnlinie leisten kann . So viel zum Thema "Glaubwürdigkeit".
Mit freundlichen Grüßen: MfG- Hanspeter Niederkofler, 11.01.02
Ein etwas weitreichenderes Ziel wäre vielleicht, neben der Initiative "Slow Cities" auch eine "Slow Valley" anzustreben. Lest doch mal den Artikel http://www.abcnews.go.com/sections/world/DailyNews/slowcities000724.html Vielleicht organisiert die Fraktionsverwaltung von Bruneck ja auch einmal eine Exkursion in eine "Slow City" mit " Slow Food ", z.B. San Daniele del Friuli oder Asti oder Positano ...
Andre Niederbacher, 11.01.02
Antwort: Danke für die Mitteilung. Slow City steht ( nachdem ich eine Fernsehsendung darüber gesehen und schon erste Kontakte geknüpft habe) für heuer auf dem Programm. Ich hatte nur noch nicht die Zeit es anzugehen. Man hört oder ließt sich.    W.H.
An FF, z.Hd. auch Hans Karl Peterlini, 11.01.02
Bei aller Sympathie juckts mich heute einen nicht ganz ernstgemeinten Werbevorschlag zu machen:
FF; "Feige und Fies- (Sys) temerhaltend"
Es geht mir beim Schnellstraßenbrief zuallerletzt um persönliche Medienpräsenz; im Gegenteil: ich sehe selber, dass ich schon lange inflationär bin. Leider tut aber sonst niemand den Mund auf. Wäre ja wunderbar wenn sonst jemand zur Abwechslung einmal den Kopf hinhalten würde!
Dabei ist eure Hilfe für den Kampf gegen diesen Mega- Verrat und Verkauf entscheidend. Es müsste doch möglich sein den Brief (vollständig) als Gastkommentar oder offenen Brief zu bringen, zumal er in den anderen Medien nur teilweise veröffentlicht wurde. Und wennschon; schließlich wäre es nicht das erste Mal, dass etwas in mehreren Medien veröffentlicht wird. Ich bitte euch also nochmals um Veröffentlichung. Andernfalls gilt (wissend, dass ihr es nicht leicht habt): Wer schweigt, stimmt zu!
Hoffe von euch etwas zu hören oder zu lesen!
Mit freundlichen Grüßen Walter Harpf
Die geplante Schnellstraße ist ja nicht nur ein Südtiroler Problem, da die Verlängerung E66/E68/B100 als Verbindung von der Brennerautobahn durch das Drautal bis nach Wien und Ungarn reicht.
In diesem Zusammenhang sind die bahnparallelen Ausbauten der B100 in Kärnten und die Umfahrung Abfaltersbach zu sehen.
Vor Weihnachten waren die Belluneser Zeitungen voller Meldungen über eine Verlängerung der Alemagna-Autobahn nach Norden. Davon wurde in den deutschsprachigen Medien aber nichts berichtet; vielleicht, um niemanden zu beängstigen?
Mit freundlichen Grüßen Martin Knoch, 11.01.02
Al cinema vanno di moda le favole, quando però si tratta del nostro futuro cerchiamo di non credere alle storielle. Ora ce ne vogliono raccontare una che puzza di gas di scarico fin da lontano!
Non crediamo agli impegni minimalisti di certa SVP: dietro la presunta "schnellstrasse" in Pusteria c'è l'ombra cattiva della logica automobilocentrica dell'alemagna, delle sue lobby locali, transregionali e transnazionali.
E' ritornato il momento di impegniaci a incuneare ancora una volta la volontà della maggioranza della gente fra i progetti di massima e il primo colpo di piccone.
Ricominciamo a discutere nelle Commissioni, nei Consigli comunali, nella Comunità di valle, nelle Associazioni ambientaliste, in quelle che rappresentano i bambini e gli anziani, gli sportivi e gli esteti: chiediamo loro di schierarsi. Solo così, ponendo i potentati di nuovo di fronte a un muro di "no!", smascheremo l'equivoco del non detto e del quasi fatto. Eravamo pochi a impegnarci all'inizio contro l'Alemagna; a Dobbiaco in migliaia a dire "no!" a quel progetto.
Eravamo in migliaia e nessuno chiedeva al proprio vicino da dove venisse, che tessera o che idee avesse in tasca: eravamo lì per difendere la valle e il futuro della sua popolazione.
Anche il suo futuro economico, diverso però da quello dei cementificatori e degli autotrasportatori: quello di un'economia incentrata sul rispetto e non sulla rapina delle risorse naturali.
Da allora abbiamo fatto molto per conservarla verde questa valle; sarebbe però veramente assurdo vantare una diffusione capillare di impianti di riscaldamento a biomassa, la primogenitura fra i comuni nella presenza nell'Alleranza per il clima, e arrenderci di fronte a proposte ambientali devastanti.
Non dimentichiamo però che questo progetto è il risultato e la sintesi efficace di un approccio all'economia turistica, produttiva e commerciale dominante: dire "no!" alla superstrada deve corrispondere a scelte coerenti nell'uso del suolo, nell'ampiamento dell'offerta alberghiera e di impianti tempoliberistici invasivi; nel coraggio di chiederci quale sia il bisogno reale e il limite della saturazione.
franco nones consigliere comunale verde in Brunico, 12.01.02
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