ARGE STOP TRANSIT Presseaussendung vom 4.2.2002 Aktuelles / Termine
Widerstand gegen Ausbau E66 - Alemagna

Innichen/San Candido: Überregionaler Widerstand von Gemeindevertretern und Bürgerinitiativen gegen geplante Straßenausbauten und die dadurch drohende Verkehrslawine entlang der Strecke der E66 (Franzensfeste bis Shekesfehervar/Ungarn) und der Alemagna:
Alemagna bei Fadalto
Wer das Drau- und Pustertal ausbaut, baut für die Alemagna!

Gemeinderäte und ein Bürgermeister des Südtiroler Pustertales, Vertreter von Bürgerinitiativen aus Osttirol und dem Südtiroler Pustertal sowie aus der Provinz Belluno berieten am 02.02.02 in Innichen über die drohende Verkehrslawine als Folge von zahlreichen geplanten überdimensionierten Straßenaus- und Neubauten entlang der E66 in Österreich sowie der Alemagna-Achse und über Gegenmaßnahmen gegen diese Pläne. Auslöser für dieses Widerstandstreffen waren unter anderem der vorweihnachtliche Beschluss der italienischen Regierung, die Alemagna nachträglich in die Liste der vorrangigen Bauprojekte aufzunehmen und sie als Autobahn bis Pieve di Cadore weiterzubauen sowie der Antrag des interministeriellen Ausschusses (CIPE) der ital. Regierung an die EU, die Alemagna-Achse in die Leitschemata für das höchstrangige europäische Straßen-Netzwerk (TEN) aufzunehmen, um die Verbindung zwischen Nordatlantik-Anrainerstaaten und den italienischen Häfen am Mittelmeer zu verbessern. Im Antrag der CIPE wurde der E66-Abschnitt von Innichen bis Franzensfeste ausdrücklich als Teil der Alemagna-Achse bezeichnet und sollte gemäß diesem Beschluss als Anschlussstrecke für die Alemagna ausgebaut werden. Weitere Anlässe für dieses Treffen waren der im neuen österreichischen Generalverkehrsplan vorgesehenen Ausbauten der E66-Strecke in Österreich (zwischen Klagenfurt und der ungarischen Grenze bei Heiligenkreuz), der Neubau der B100 im Oberen Drautal (855 Millionen Schilling) und die zahlreichen, ebenfalls Europastraßen-normgerechten großräumigen Ausbaupläne für die Straße im Ost- und Südtiroler Pustertal ( Schnellstraße Bruneck bis zur Brennerautobahn , großräumige Umfahrungen von Welsberg, Niederdorf, Sillian, Mittewald usw.).

Es wurde beim Treffen heftig kritisiert, dass entgegen dem gemeinsamen Beschluss der Landtage des Trentino, Süd- und Nordtirols aus dem Jahr 2000, den Transitverkehr auf die Schiene zu verlagern, durch den Ausbau der E66 und durch die gleichzeitige Aushungerung der Eisenbahn im Drau- und Pustertal geradezu das Gegenteil passiert.

Von den Tagungs-Teilnehmern wurde verlangt, die E66 zu streichen, deren Ausbau der regionalen Wirtschaft, der Lebensqualität, der Umwelt und damit auch dem wichtigen Erwerbszweig Tourismus im Drau- und Pustertal schade.

Inzwischen regt sich der Widerstand gegen diese großräumigen Ausbauten an der E66 immer stärker. Nicht nur die Bürgerinitiativen sondern auch Gemeinderäte im Südtiroler Pustertal, darunter der Gemeinderat von Bruneck und von Toblach, die SVP-Bezirksleitung der Arbeitnehmer sowie 13 Landtagsabgeordnete unter der Führung von LAbg. Herbert Denicolò sprachen sich inzwischen gegen großräumige Ausbauten à la Schnellstraße Bruneck-Vahrn aus. Statt großräumigem Straßenausbau sollte die darbende Pustertal-Bahn attraktiver gemacht werden.

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