Ich bin Mitglied der Arbeitsgruppe Gasleitungstrassierung, wo vorerst Stillschweigen vereinbart wurde.

Bei Folgendem handelt es sich aber um ein offenes Geheimnis, das bei der Entscheidungsfindung Beachtung finden muss: vermutlich kam das Heizwerk Bruneck nicht zum Mitteldruck-Gas wie die Jungfrau zum Kind, „sodass man sich halt anschließt, weil die Leitung schon mal da ist“.

Vielmehr sollten sich die Bauernvertreter fragen: Will man die Leitung Richtung Osttirol oder anderswohin weiterbauen?

Sollte sich abzeichnen, dass bei den betroffenen Grundbesitzern wenig Begeisterung, bzw. gar Widerstand zu erwarten ist, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer MD-Leitung ausschließlich für das Brunecker Hackschnitzelwerk, mit den damit verbundenen Servituten- und Trassierungsproblemen.

Da wäre es doch einfacher, man nutzt für dessen Spitzenbedarf zwei parallele Niederdruckleitungen, die man überall problemlos verlegen kann. Damit hätte man auf einem Schlag alle aktuellen Streitereien beigelegt.

Sollte man von der schlechtesten Trassierung über Felder und Biotop trotz vielfach geäußertem Wunsch nach Verlegung neben dem Nordring ab Stegener Brücke nicht abgehen, liegt die Verantwortung bei der Gemeinde Bruneck. Offenbar sind dann andere Interessen wichtiger, als solche die der Logik zugänglich sind! Nicht vergessen sollte man aber auch das treibende Interesse des Landes an Gas- Steuereinnahmen!

Bedenklich an der bisherigen Gas-Vorgehensweise ist jedoch die Ähnlichkeit mit jener bei anderen Großprojekten, ob BBT , E66 - bzw. „Ideenwettbewerb“, Osttiroler „Touristenstraße” , Alemagna usw. Man geht Stück für Stück vor, tut jeweils das Gegenteil von dem, was man zu wollen vorgibt oder verschweigt Wesentliches und realisiert schließlich - zum Wohlgefallen von Konzernen- mit vollendeten Tatsachen und Zielstrebigkeit all jenes was die eigenen Leute und Wähler ausdrücklich nicht wollen!