Wer die Straßen im Puster- und Drautal ausbaut, baut für die Alemagna Aktuelles / Termine
Presseaussendung, 13.12.2002 ARGE STOP TRANSIT
Osttirol: Straße in den Süden?

Man fragt sich, wie man angesichts der prognostizierten Lkw-Transitlawinen (+ 70 Prozent allein bis 2010), angesichts der Weigerung der EU, wirksame Transitbeschränkungen zu akzeptieren, noch überhaupt den Gedanken hegen kann, eine neue Straße in den Süden zu bauen und damit eine neue Nord-Süd-Transitverbindung in Verbindung mit der Felbertauernstraße und mit der Tauern-Autobahn zu eröffnen. Offenbar haben sich jene, die solche Gedanken hegen, mit den Dokumenten, in denen die Italiener ihre Transitabsichten mit solchen Projekten ganz klar darlegen, nie auseinandergesetzt. Kommentar der Zeitung 'Il Gazzettino' nach einer Vorstellung der Ausbauprojekte im Oberen Drautal gegenüber einer Belluneser Regierungsdelegation durch den damaligen Kärntner Verkehrsreferenten Matthias Reichhold: 'Wenn dazu noch der Cavallino-Tunnel käme, wäre das Spiel gemacht.' ('Il gioco sarebbe fatto !')

Im Inntal ist die Schadstoff-Belastung schon so hoch, dass die Ansiedlung weiterer Betriebe gefährdet ist. Osttirol hinkt in der Schadstoff-Belastung bei einzelnen Schadstoffen aus dem Verkehr aufgrund der besonderen topografischen und klimatischen Situation nicht weit hinter dem Inntal her, bei der Belastung mit den krebsgefährlichen PM-Stäuben liegt die Lienzer Messstelle sogar mit 35 jährlichen Überschreitungen vor der autobahnnahen Messstelle in Vomp, weshalb aufgrund des Immissionsschutzgesetzes Luft eine Statuserhebung durchgeführt werden muss.

Trotz Brenner-Autobahn fristet der Tourismus im Wipptal ein Mauerblümchen- Dasein, während er im straßenmäßig derzeit noch vergleichsmäßig schlecht erschlossenen Pustertal am besten in ganz Südtirol floriert.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man durch die Forderung nach einer Straßenverbindung die offensichtlichen Strukturprobleme im Osttiroler Tourismus übertünchen will und sich deren Beseitigung ersparen will.

Die Bemerkung, dass man mit einer neuen Straßenverbindung keinen Transit anziehen wolle, ist das gleiche, als wenn man einen vollgefüllten Staudamm niederreißen möchte und dabei hofft, dass kein Wasserschwall daher kommt! Oder es passt auch das Sprichwort: ''Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass !'' Offenbar ist es Italienern wieder einmal gelungen, manchen unserer ''Vertreter'' einen Floh ins Ohr zu setzen: mit einer Straßenverbindung, die nur dazu dienen solle, italienische Touristen nach Osttirol zu bringen. Dieses Spiel der Italiener kennen wir schon seit der Plöcken-Diskussion. Es scheinen aber offenbar immer wieder manche den Schalmeien-Tönen der italienischen Transitstraßenbetreiber auf den Leim zu gehen.

Mit freundlichen Grüßen Arge Stop Transit
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