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Presseaussendung 27.10.2004

VCÖ warnt vor Einstellungen von Regionalbahnen:
Unverzichtbar als Zubringer für die Hauptstrecken!

VCÖ (Wien) – Der VCÖ warnt vor einer möglichen Einstellung von Regionalverbindungen bei der Bahn. Laut Bericht der Salzburger Nachrichten gibt es Pläne, dass 72 Regionalbahnverbindungen bis zum Jahr 2008 eingestellt werden. Der VCÖ betont, dass Regionalbahnen unverzichtbare Zubringer für die Hauptstrecken sind, sowohl im Personen- als auch Güterverkehr. Der VCÖ fordert von der Bundes- und Landespolitik mehr Investitionen in die Modernisierung der Regionalbahnen.

„Die schlechte Flächenerschließung ist schon heute die Archillesferse des Bahnsystems. Eine weitere Welle von Einstellungen bei den Regionalbahnen schadet den Hauptstrecken. Sowohl beim Personenverkehr, als auch beim Güterverkehr“, stellt DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut zur laut „Salzburger Nachrichten“ geplanten Stilllegung von 72 Regionalbahnverbindungen fest.

Der VCÖ betont, dass Regionalbahnen deutliche Zuwächse erzielen können, wie das Beispiel Außerfernbahn in Tirol zeigt. Im Jahr 2000 stand der Personenverkehr vor der Stilllegung, seit Juni 2001 betreibt die Deutsche Bahn diese Strecke. Durch ein Maßnahmenpaket wurde erreicht, dass die Zahl der Fahrgäste von 220.000 auf 350.000 anstieg, beim Güterverkehr wurde ein Wachstum von 180 Prozent auf 140.000 Tonnen pro Jahr erreicht!

Der VCÖ fordert, dass von Seiten der Politik mehr Geld in die Modernisierung der Regionalbahnen investiert wird. „Worte und Taten sollten im Einklang sein. Das Ziel, mehr Menschen zum Umstieg vom Auto auf Öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen, ist nur erreichbar, wenn auch die Regionalverbindungen attraktiv sind. Das kostet Geld, erspart aber viele Folgekosten, wie Unfallkosten, Gesundheitskosten oder auch Staukosten“, betont VCÖ-Experte Rauh. Laut amtlicher Wegekostenrechnung Österreich sind Gemeinde- und Landesstraßen hoch defizitär, der Kostendeckungsgrad bei den Infrastrukturkosten beträgt nur 42 Prozent.

Der VCÖ fordert die stärkere Nützung der Regionalbahnen für den Güterverkehr. „Durch die Anbindung von Betrieben an die Bahnstrecken kann der Güterverkehr von der Quelle auf die Schiene verlagert werden“, stellt VCÖ-Experte Rauh fest.

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