Transitverkehr schadet den Alpen mehr

Schadstoffe des Transit-Schwerverkehrs belasten die Alpentäler wesentlich stärker als Gebiete, die im Mittelland liegen. Dies ergaben Messungen während der zweimonatigen Schließung des Gotthardtunnels. Eine zweite Gotthardröhre wäre laut der Studie ökologisch fragwürdig

Quelle: www.drs.ch

Umweltexperten befürworten Dosiersystem am Gotthard

BELLINZONA - In den Alpentälern ist der Schwerverkehr der grösste Verursacher der Luftverschmutzung. Zu diesem Schluss kommen Messergebnisse in den Kantonen Uri, Graubünden und Tessin. Experten fordern, das Nachtfahrverbot und das Dosiersystem beizubehalten. Während der zweimonatigen Sperre des Gotthardtunnels vom 24. Oktober bis am 21. Dezember 2001 wurden in Erstfeld UR und Bodio TI dreimal tiefere Stickoxid-Werte registriert als an Werktagen mit normalem Verkehrsaufkommen.

Gleichzeitig verdoppelten sich die in Roveredo und Chur entlang der San-Bernardino-Route gemessenen Stickoxid-Werte. Dies sagten Vertreter der Umweltschutzämter der Kantone Tessin, Uri und Graubünden vor den Medien. Im Misox wurde während der Sperre des Gotthards eine höhere Staubpartikel-Konzentration festgestellt als in der Stadt Zürich.

Remo Fehr vom Amt für Umwelt Graubünden erklärte, dass ein Camion gleich viele Emissionen schaffe wie zehn Personenwagen. Deshalb erstaunt es nicht, dass die Luftqualität im Urner Reusstal und in der Leventina dank des Dosiersystems deutlich verbessert werden konnte.

Auf der Strecke Bellinzona-Airolo wurden um über 20 Prozent bessere Messergebnisse erzielt als vor der Dosierung des Schwerverkehrs.

Einzig in Quinto TI, wo die Lastwagen vor dem Gotthardtunnel gestoppt werden und eine Kolonne bilden, wurden im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt rund 8 Prozent erhöhte Schadstoffwerte festgestellt. Die Luftexperten der drei Kantone fühlen sich durch die Studie "Umleitung Gotthard 2001" in ihrer Haltung bestärkt, auch in Zukunft am Sonntags- und Nachtfahrverbot sowie am Dosiersystem festzuhalten.

Quelle: www.sfdrs.ch

 
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