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PLATTFORM PRO PUSTERTAL
Pressemitteilung

Pustertalbahn: Ja zur Riggertal-Schleife

Pustertaler Bahntag

Abschied von unserer geliebten PUSTERTALER BAHN

Die Plattform Pro Pustertal weist die jüngsten Äußerungen gegen den Bau der Riggertal-Schleife zurück. Dieses Projekt ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs in der gesamten östlichen Landeshälfte und darf nicht kirchturmpolitischen Überlegungen geopfert werden.

Die Plattform Pro Pustertal weist die in der Presse zitierten Äußerungen des Bürgermeisters von Franzensfeste zurück und fordert die Landesverwaltung auf, klar zugunsten der Riggertal-Schleife Stellung zu nehmen und ihre Verwirklichung voranzutreiben. Auf diesen kleinen, aber wirksamen Eingriff zu verzichten, hieße in Kauf zu nehmen, dass die Pustertaler Bahn in aller Zukunft gegenüber der Straße stark benachteiligt bleibt.

  • Nur mit der Schleife kann eine konkurrenzfähige Fahrtzeit zwischen Pustertal und Eisacktal erreicht werden. Bruneck-Brixen ist damit in ca. einer halben Stunde möglich, Bruneck-Bozen in einer Stunde. Auch wenn die Stehzeit in Franzensfeste auf ein Minimum reduziert wird, bleibt ein Zeitverlust von 10-15 Minuten auf jeden Fall bestehen, d. h. hin und zurück verliert jeder Fahrgast durch den Umweg und das Wendemanöver eine halbe Stunde. Gleichzeitig wird mit großem Mitteleinsatz weiter an der Beschleunigung der Pustertaler Straße gearbeitet. Es ist unglaubwürdig, von der Förderung des öffentlichen Verkehrs zu sprechen, wenn man als selbstverständlich in Kauf nimmt, dass man auf dieser Hauptverbindung per Bahn um die Hälfte länger unterwegs ist als mit dem Auto.
  • Insbesondere das untere Pustertal profitiert von der Riggertal-Schleife. Vintl und Mühlbach erhalten eine attraktive Verbindung nach Brixen, die doppelt so schnell wie die Buslinie ist. Auch von Schabs kann man in wenigen Minuten Brixen und in einer halben Stunde Bozen erreichen, wenn dort eine Haltestelle verwirklicht wird. Die Unterpustertaler Straße wird entlastet, was angesichts der durch den Ausbau drohenden Verkehrszunahme unbedingt notwendig ist. Brixen wird per Bahn wesentlich besser erreichbar und kann auf Verkehrsentlastung zählen.
  • Der Bahnhof Franzensfeste bleibt wie Freienfeld und Gossensass als Regionalbahnhof bestehen und soll wie das gesamte Wipptal mit Regionalzügen im Stundentakt bedient werden. Der Eisacktaler Hauptort Brixen wird auch zum Hauptverkehrsknoten. Damit ist nicht mehr notwendig, innerhalb von 11 km zwei Schnellzughalte vorzusehen, stattdessen kann Sterzing fix von allen internationalen Zügen bedient werden. Die Direktzüge Innichen-Lienz verkehren weiterhin über die bestehende Strecke. Für die Züge ins Pustertal werden gefahrene Kilometer, Fahrtzeiten und damit auch Betriebskosten reduziert. Die Reduzierung der Fahrtzeit Bruneck-Bozen auf eine Stunde ermöglicht die Einrichtung von Taktknoten in Bozen, Brixen und Bruneck und bringt damit auch klare Vorteile für die Bedienung der Seitentäler. Insgesamt ergeben sich also mehr als deutliche Vorteile sowohl für den Regional- als auch für den Fernverkehr.
  • Die Riggertal-Schleife steht in keinem Zusammenhang mit dem Brennerbasistunnel. Es handelt sich um eine Verbindung zwischen Pustertalbahn und bestehender Brennerbahn, die unabhängig von möglichen Neubauten auch in Zukunft den Regionalverkehr abwickeln wird. Dieses Projekt ist kurzfristig umzusetzen und vom Land zu finanzieren, da es klar im Landesinteresse liegt. Jede Verbindung, die zwischen Riggertal-Schleife und BBT hergestellt wird, ist eine Irreführung der Öffentlichkeit.
  • Die geeignetste Variante für die Riggertal-Schleife ist in einem transparenten Verfahren unter Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung zu wählen. Dabei muss neben Umwelt-, Landschafts- und finanziellen Aspekten in erster Linie das künftige Betriebsmodell der Pustertaler Bahn berücksichtigt werden. Die Riggertal-Schleife muss es zusammen mit weiteren Eingriffen (Kreuzungsstellen, lokale Ausbauten) ermöglichen, das Pustertal optimal in ein landesweites Taktsystem einzunküpfen und eine Optimierung auch der Bahn-Bus-Anschlüsse zu erreichen.

Die Plattform Pro Pustertal fordert die politischen Vertreter auf Landes- und Bezirksebene auf, Farbe zu bekennen und klare Entscheidungen zugunsten einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung in unserem Landesteil zu treffen.

Bruneck, 17.02.2007
Hans Peter Niederkofler
Christine Baumgartner

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