Die ÖBB scheinen aus dem sich bei der Deutschen Bahn (DB) abzuzeichnenden Desaster -

Fahrgastrückgang um bis zu 18 % aufgrund des seit 15. Dezember 2002 bestehenden Tarif-Wirrwarrs und wegen der Konkurrenz von Billigfliegern

- zu lernen und versuchen mit einem neuen Angebot, der sogenannten ÖSTERREICHcard, in die Offensive zu gehen. Die ÖSTERREICHcard ist eine Jahresnetzkarte, die sich am "Generalabo" der Schweizer Bundesbahn (SBB) orientiert. Mit diesem Angebot sollen neue KundInnen gewonnen und zu VielfahrerInnen gemacht werden. Mit der ÖSTERREICHcard Familie um EUR 1.790,-- können Eltern und alle Kinder bis zum 15. Lebensjahr das gesamte Eisenbahnnetz der ÖBB ein Jahr lang nutzen. Alleinreisende Erwachsene können die ÖSTERREICHcard Classic um EUR 1.690,-- erwerben. Für SeniorInnen und Jungendliche unter 26 Jahren gibt es ermäßigte ÖSTERREICHcards. Neben anderen Vergünstigungen erhalten ÖSTERREICHcard-BesitzerInnen bei zahlreichen anderen Europäischen Bahnen 25% Fahrpreisermäßigung.

FAHRGAST Österreich sieht in der ÖSTERREICHcard allerdings nur einen ersten Schritt zum Schweizer "Generalabo", bei dem bei ähnlichem Preis nicht nur das SBB-Eisenbahnnetz sondern auch sämtliche Busse / innerstädtische Verkehrsmittel / Binnenschifffahrtslinien genutzt werden können. Speziell für Firmen ist das übertragbare Firmen-Generalabo interessant und wird gerne genutzt.

FAHRGAST Österreich fordert daher die Verkehrsverbünde, die LandesverkehrsreferentInnen und den neuen Infrastrukturminister Hubert Gorbach auf, durch entschlossenes Verhandeln an einem "Runden Tisch" Schweizer Verhältnisse mit einem Generalabo herzustellen.

MMag. Martin Teißl
Tiroler Landessprecher von Fahrgast Österreich und Mitarbeiter bei Fahrgast - Pro Bahn Allgäu/Tirol
Internet: www.fahrgast.at