Wie man klammheimlich eine Schnellstraße baut Aktuelles / Termine
Babylon 2000 Bruneck, am 16.06.02
Schneller Südtiroler Wirtschaftsring

Leserbrief zur Neutrassierung der Pustertaler Straße

In den letzten Monaten ist, ganz zum Missfallen der „Promotoren", ausreichend über dieses fürs Pustertal schicksalhafte Thema gesagt und geschrieben worden. Jede weitere Argumentation ist an dieser Stelle müßig; insbesondere nach der PPP- Veranstaltung in St. Lorenzen. Man sollte endlich die eindeutige Ablehnung derartiger Projekte als definitive Positionierung der Bevölkerung zur Kenntnis nehmen; und zwar aller Teile davon- inklusive Wirtschaft. Den „Andenkern" stehen offenbar Schweißperlen des Scheiterns und der Panik auf der Stirn! Anders ist es kaum zu erklären, dass man jetzt sogar reine Fehlinformationen, wie die angebliche Straßenbau-Begeisterung des Bezirkssozialausschusses in die Welt zu setzen versucht. Ist man dabei, das letzte Pulver zu verschießen? Gerade Vertreter jener Sparten, die von schnelleren Verbindungen erhebliche Nachteile zu erwarten hätten, müssen im Sinne der Verbandsdisziplin den Kopf für die im Hintergrund operierenden lokalen Bauimperien hinhalten. Unsere Geschäftsleute könnten nach dem Beispiel Meran- Mebo- Vinschgau wissen, was auf sie zukommt. Durch die schnelle Verbindung nach Bozen sollen täglich bis zu tausend Kunden an Meran vorbei nach Bozen oder noch weiter fahren, was die dortigen Geschäftsleute natürlich freut. Erwarten sich Tourismussprecher aus dem Pusterer Haupttal positive Impulse von dessen Degradierung zur Transitstrecke?! Will man auch im Oberpustertal den Massen- und Tagestourismus? Bei HGV- Vertretern aus dem Gadertal ist die unsolidarische Haltung inzwischen bekannt. Unsere Handwerker sollten sich fragen, warum der Standort Pustertal der zweitwichtigste im Lande geworden ist. Trotz dieser Straße oder gerade deswegen, weil bei uns noch keine Schleusen geöffnet wurden, die das gesamte wirtschaftliche und soziale Gefüge umkrempeln würden?!

Was die Sicherheit der Straßen betrifft, weisen Unfallstatistiken in Südtirol die alte Gadertaler Straße –abgesehen vom tragischen Busunfall- als die sicherste aus! Die gefährlichste Straße ist demzufolge die Mebo!

Die von Wirtschaftsring-Sprechern ins Spiel gebrachten Umwelt-Argumente kommentieren sich von selbst.

Insgesamt sollten die „Andenker" die moderate Verbesserung der Straßensituation getrost den betroffenen Bürgermeistern, dem Bauernbund und PPP überlassen. Wir lehnen jede weitere Bemühung dankend ab!

P.S. die einzige stauunabhängige und somit berechenbare Verkehrsverbindung heißt Bahn!

Walter Harpf – Mitglied von PPP – Plattform Pro Pustertal

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