Bedenkliche Luftwerte für Lienz schon im Jahr 2001:

Jahresbericht 2001 über die Luftgüte in Tirol (Juni 2002) laut Immissionsschutzgesetz Luft, erstellt von Abt. Waldschutz/Luftgüte beim Amt der Tiroler Landesregierung
sowie Jahresbericht 2001 für Luftgütemessungen in Österreich (Umweltbundesamt)

Bei Schwebstaub wies die Messstelle/Amlacherkreuzung in Lienz als einzige Tiroler Messstelle Grenzwertüberschreitungen auf. Seit 1999 hat die Belastung mit Schwebstaub in Lienz wieder stark zugenommen. Lienz gehört zu den drei einzigen Messstellen in Österreich, an denen im Jahr 2001 der Grenzwert für Gesamtschwebestaub gemäß IG-Luft sogar zweimal überschritten worden ist (an weiteren 6 Messstellen in Österreich wurde er 1-mal überschritten). Der Schwerpunkt der Schwebstaubbelastung liegt in den Landeshauptstädten Wien, Linz und Graz sowie in den Beckenlagen südlich des Alpenhauptkammes (z.B. Lienz).

Die Zahl der zulässigen jährlichen PM10-Grenzwertüberschreitungen (maximal 35 mal pro Jahr) wurde 2001 in Lienz (45-mal) überschritten, sodass eine sogenannte Statuserhebung nach § 8 IG-Luft zu erstellen ist. Im autobahnnahen Vomp dagegen wurden die PM-10-Grenzwerte "nur" an 25 Tagen überschritten. Lienz gehörte zu den 8 Messstellen in Österreich, an denen im Jahr 2001 der Tagesmittelgrenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter öfter als 35-mal überschritten worden ist. Dabei ist zu berücksichtigen, dass mit der Zählung der Überschreitungen erst ab 7. Juli 2001 begonnen wurde.

PM-Stäube (hauptsächlich in Diesel-Abgasen enthalten) sind erwiesenermaßen krebsgefährlich.

Auch bei Kohlenmonoxid wies die Lienzer Messstelle im Jahr 2001 die höchste Belastung aller Tiroler Messstellen auf.

Bei Schwefeldioxid erreichte die Lienzer Messstelle die zweithöchste Belastung nach Innsbruck/ Fallmerayerstraße.

Die Ozon -Belastung (Jahresmittelwerte) hat zwischen 1997 und 2001 in Lienz deutlich zugenommen (Messstelle/Sportzentrum). Das UBA zählt Osttirol zu den Reösterreichischen Regionen mit außerordentlich hoher Belastung (Seite 42). Im Jahr 2001 wurde u.a. in Lienz die höchste Ozon-Belastung seit dem Beginn der Messungen gemessen.

Der Grenzwert für Stickstoffdioxid als Jahresmittelwert (30 Mikrogramm pro m3) wurde in Lienz im Jahr 2001 mit 34 Mikrogramm ebenfalls überschritten (Jahresbericht der Luftgütemessungen in Österreich UBA). Nur dadurch, dass für 2001 noch eine zusätzliche Toleranzmarge von 30 Mikrogramm gilt, wurde der zulässige Grenzwert für 2001 (insgesamt 60 Mikrogramm pro m3) nicht überschritten.

Man fragt sich, wie angesichts solch bedenklicher Luftschadstoff-Werte manche noch nach weiteren Straßenverbindungen bzw. nach Ausbau der bestehenden Straßen rufen können. Man weiß heute, dass weiterer Straßenausbau noch weiteren Verkehr anzieht, der die Atemluft in Lienz noch weiter verschlechtert. Will man mit einem schlechten Image in puncto Luft noch die letzten Touristen, vor allem die Stammgäste, vergraulen ?

Wann werden die letzten begreifen, dass die besonderen meteorologischen Verhältnisse im Lienzer Talboden keine weitere Belastung durch noch mehr Straßenverkehr zulassen ?

Mit freundlichen Grüßen
Arge Stop Transit
Bereich Kärnten, Ost- und Südtirol
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