An der selbstverwalteten Volksbefragung zur Verkehrszukunft des Pustertals vom 20. März 2005 haben 8500 Pusterer/innen der Ortschaften des Haupttals teilgenommen und sich mit überwältigender Mehrheit gegen die Straßenausbaupläne der Landesplaner ausgesprochen sowie für kleinräumige Umfahrungen der Dörfer und den raschen Ausbau der Pustertaler Bahn auch für den Güterverkehr.

Seitdem sind über zwei Monate vergangen und außer vagen Lippenbekenntnissen deutet nichts darauf hin, dass das Votum der Bevölkerung tatsächlich zur Kenntnis genommen wird.

Im Gegenteil, mit Befremden mussten wir feststellen, dass die schon längst angekündigte Schweizer Studie von Prof. Hüsler zum öffentlichen Verkehr im Pustertal gar nicht als Bericht vorliegt. Obwohl sie in einer Buntglanzbroschüre am Vorabend der Volksbefragung allen "Dolomiten"-Lesern angepriesen wurde, gilt sie nun anscheinend "nur als interne Orientierung".

Von der Riggertalschleife redet niemand mehr, die Bahnhöfe verfallen weiterhin trotz in Besitznahme seit April 2005 und die versprochene Werbung für die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel von Seiten der zuständigen Landesabteilung gibt es immer noch nicht.

Die Pustertaler Bevölkerung sowie die 13 unterstützenden Vereine und Gruppierungen werden jedoch nicht stillschweigend hinnehmen, dass die Entwertung und Zerstörung des grünen Tales mit dem noch blühenden Wirtschaftsraum durch unverantwortliche Straßenbauten fortschreitet.

Deshalb appellieren wir erneut an die politisch Verantwortlichen, ernsthaft die umstrittenen Projekte ad acta zu legen und die bereits vorliegenden Alternativ-Vorschläge endlich ernst nehmen und die Planungsarbeiten in die vom Ergebnis der Volksbefragung vorgegebene Richtung zu orientieren.

Um keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit, diese Ziele zu erreichen aufkommen zu lassen, werden demnächst im Pustertal konkrete Aktionen gestartet.