Nach einer ersten Reihe von Reaktionen, die sich vor allem mit der Bewertung der Beteiligung an der Abstimmung und kaum mit den Ergebnissen befasst haben, übermitteln wir die detaillierten Endergebnisse, nach einem Abgleich mit den Protokollen der Stimmlokale.

Die Beteiligung an der Abstimmung betrug bezogen auf die 11 Gemeinden 26%, bezogen nur auf die Ortschaften, in denen ein Abstimmungslokal zur Verfügung stand, 28%. Besonders hohe Beteiligungen gab es in Niederdorf (36%), Oberolang (35%), St. Lorenzen Markt (34%), Ehrenburg (36%) und St. Sigmund (46%).

Das ist für eine derartige Initiative ein hoher Wert, wenn man bedenkt, dass es sich um keinen offiziellen Urnengang handelte, dass die Befragung mit minimalen Mitteln organisiert wurde, dass relativ niedrige Beteiligungen in der Natur von Volksbefragungen liegen und dass von interessierter Seite alles unternommen wurde, um die Initiative zu diskreditieren. Dies ist allerdings nicht gelungen.

Die Ergebnisse sind mehr als deutlich:
80% der Abstimmenden, das sind 6.430 Bürgerinnen und Bürger, haben sich klar und deutlich gegen den Straßenausbau in der heute vorgesehenen Form und für die vorrangige Förderung des öffentlichen Verkehrs ausgesprochen.
Zwei Drittel davon befürworten kleine Eingriffe an der Straße (1A), ein Drittel ist gegen jeglichen Straßenausbau (1B).
Der Ansatz des Landes - große Umfahrungen und Förderung des öffentlichen Verkehrs (2A) - kam auf 17% Zustimmung, knapp 4% sprechen sich für eine Schnellstraße aus.

Wir möchten nochmals klar stellen, dass Antwort 1A absolut nicht kompatibel mit den Straßenplänen des Landes ist - man lese den Stimmzettel und die Erläuterungen. 1A sieht gezielte und begrenzte Eingriffe an Problemstellen vor und legt für eventuelle Neutrassierungen einen Richtwert von maximal 1,5 km fest, der Ansatz des Landes beinhaltet einen durchgehenden Ausbau, Beschleunigung und lange Umfahrungen bis zu 5 km und darüber. Es kann auch nicht behauptet werden, dass der Ansatz des Landes nicht zur Auswahl gestanden wäre: Möglichkeit 2A entspricht genau den Vorhaben des Landes, wie sie auch drei Tage vor der Abstimmung in St. Lorenzen nochmals präsentiert wurden - und hat keine 20% Zustimmung erreicht.

Besonders deutlich ist das Ergebnis in Niederdorf, Oberolang, St. Sigmund und Niedervintl ausgefallen, in allen diesen Ortschaften erhielt der Ansatz des Landes weniger als 10% Zustimmung. In St. Sigmund haben sich nur etwas mehr als 3% für 2A entschieden. Von einer Zustimmung zu den Plänen des Landes kann also auch angesichts der hohen Beteiligung keine Rede sein. Auch in Niedervintl haben die Abstimmenden der Großumfahrung mit 90% eine sehr klare Absage erteilt.

Unsere Schlussfolgerungen aus dem Ergebnis:

Die Plattform Pro Pustertal sieht sich in ihrer Arbeit auf jeden Fall voll bestätigt und wird diese mit Überzeugung und vollem Einsatz fortsetzen.

Mit freundlichen Grüßen:
Hans Peter Niederkofler und Christine Baumgartner für die Plattform Pro Pustertal, Bruneck
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