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Medienmitteilung von Transform 2.11.2003
ABSCHAFFUNG DER VIGNETTE - GRENZÜBERSCHREITENDEN ÖPNV AUSBAUEN

Bregenz leidet unter 3 großen Defiziten der Verkehrspolitik:

  1. Vignettenflucht und zusätzliche LKW-Road-Pricing-Flucht
  2. Fehlender grenzüberschreitender ÖPNV im Großraum Bregenz zwischen Hörbranz und Schweiz
  3. Fehlende Verkehrsleitung und fehlende Mobilitätszentrale

Keines dieser Probleme wird durch eine zweite Tunnelröhre gelöst. Im Gegenteil, sogar noch verschärft.

1. PRIMÄRE AUFGABE: BEKÄMPFUNG DER VIGNETTENFLUCHT

Die primäre Aufgabe in Bregenz muss die Bekämpfung der Vignettenflucht von der Autobahn Richtung Landesstraßen (ehemalige Bundesstraßen) sein.

Zwei Lösungsansätze wären denkbar:
1. Citymaut, also Bemautung der Landesstraßenzufahrt in Bregenz
2. Abschaffung der Vignette

Wir treten für die Abschaffung der Vignette in Österreich ein. Nur so sind Vignettenfluchtverkehre wie im Raum Bregenz und in anderen Großstädten Österreichs aus der Welt zu schaffen.

2. GRENZÜBERSCHREITENDEN ÖPNV AUSBAUEN !

Ein Riesendefizit ist der fehlende grenzüberschreitende ÖPNV zwischen deutscher und schweizer Staatsgrenze. Der VCS Graubünden hat mit sechs anderen Organisationen zusammen beispielsweise hervorragende erste Konzeptskizzen für eine Rheintal-Bahn zwischen Lindau, Bregenz und der Schweiz vorgelegt, die bis nach Chur reichen. Statt eines sündteuren Tunnelbaus setzen die Schweizer auf Ausbau der Schiene und des ÖPNV.

Wir rechnen damit, dass durch die Attraktivierung des grenzüberschreitenden ÖPNV ein großer Teil der Verkehrsprobleme in Bregenz abgefangen werden kann.

3. NOx EMISSIONEN EXPLODIEREN - DRINGEND ERFORDERLICH: MOBILITÄTSZENTRALE

Bregenz und Vorarlberg werden von PKWs und LKWs überrollt, wenn sie die Straßensysteme noch leistungsfähiger machen. Schadstoffwerte (NO, pm10) explodieren regelrecht! Laut Emissionshöchstgrenzengesetz des Bundes müssen die NOx-Werte von gegenwärtig 190 Kilotonnen NOx auf 103 Kilotonnen NOx bis zum Jahr 2010 abgesenkt werden! Die Dauerbelastung der Luft hat längst jedes zuträgliche Maß für die Bevölkerung und die Vegetation überschritten.

Wir brauchen daher dringendst Mobilitätszentralen zur Reduktion der emissionstreibenden Kraftfahrzeuge auf den Straßen. Sonst ist die dringend gebotene Wiederherstellung von zumutbaren Luftgütebedingungen nicht herstellbar. Wirkliches Verkehrs- und auch Staumanagement kann nur durch eine Mobilitätszentrale erreicht werden.

Nicht das Straßensystem erleidet die eigentlich entscheidende Belastung: Die bereits erfolgte Überschreitung zumutbarer Luft- und Lärm belastungen für das gesamte Rheintal ist das entscheidende Problem. Leidtragender ist die gesamte Bevölkerung des Rheintales.

Für Transform
Dipl.Ing. Andreas Postner
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