Presseaussendung vom 4.12.2001 Aktuelles / Termine
VCÖ und VIER PFOTEN fordern: „Keine Steuergelder für Tiertransporte!“

VCÖ (Wien) - Im Jahr 2000 wurden 312 Millionen Tiere kreuz und quer durch Europa transportiert. Tiertransporte verursachen großes Tierleid und belasten die Steuerzahler. Das zeigt eine aktuelle Studie von VCÖ und den VIER PFOTEN. In den vergangenen fünf Jahren subventionierte die EU den Transport von lebenden Tieren mit rund einer Milliarde Euro.

Pro Jahr sind fast 300.000 Lkw länderübergreifend innerhalb der EU unterwegs, um mehr als 300 Millionen Tiere zu transportieren. Das ergibt aneinandergereiht eine 4.320 Kilometer lange Lkw-Kolonne, was der Distanz von Lissabon nach Helsinki entspricht. Nicht berücksichtigt sind darin die in den einzelnen Mitgliedstaaten durchgeführten Schlachttransporte. Werden die durch die Schlachtung in Österreich verursachten Fahrten miteingerechnet, ergibt sich allein für Österreich eine Kolonne von rund 105.000 Lkw, die aneinandergereiht 1.570 km lang wären.

Die langen Transportstrecken fördern auch die Ausbreitung gefährlicher Tierseuchen . So breitete sich BSE entlang der Haupttransportstrecken aus.

Auch die Umwelt wird stark belastet. Alle Tiertransporte in und durch Österreich verursachen jährlich mehr als 13.500 Tonnen CO 2 . Für die gesamte EU ergibt sich eine Schadstoff-Emission von rund 480.000 Tonnen CO 2 pro Jahr.

Die Studie von VCÖ und VIER PFOTEN belegt auch den Zusammenhang zwischen der Subventionspolitik der EU und der Anzahl der Tiertransporte . Im Jahr 1988, als es noch keine Förderungen für Rinderexporte gab, wurden 3.000 Rinder in Länder außerhalb der EU transportiert. Im Jahr 1999 zahlte die EU für Rinderexporte 116,7 Millionen Euro. Die Zahl der exportierten Rinder explodierte auf 330.000! In den vergangenen 5 Jahren wurden die Rinderexporte mit rund 1 Milliarde Euro von der EU subventioniert. Österreich zahlte davon rund 30 Millionen Euro.

1988: keine Förderungen, 3000 Rinder exportiert
1999: 116,7 Mill. EUR Förderungen, 330.000 Rinder exportiert

VCÖ und VIER PFOTEN fordern daher ein Ende der Subventionen für Rinderexporte . „Tiertransporte sind eine mit Steuergeldern geförderte Tierquälerei. Die EU sollte hier den Rotstift ansetzen“, fordert Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut fest.

Eine Alternative ist die Biolandwirtschaft. Ein Schnitzel von einem Bioschwein ist maximal 100 Kilometer unterwegs, ein herkömmliches Schnitzel hingegen bis zu 2.000 Kilometer.

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