Presseaussendung vom 25.09.2002 Aktuelles / Termine
VCÖ -Studie: „Geplante Straßenprojekte erhöhen CO2- Emissionen entlang der Strecke um bis 170%!“

VCÖ (Wien) – Seit dem Jahr 1990 sind die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs in Österreich um 35 % gestiegen. Eine aktuelle Studie des VCÖ ergab nun, dass einzelne Projekte des Generalverkehrsplans in der jeweils betroffenen Region den Schadstoff-Ausstoß mehr als verdoppeln. Der VCÖ fordert daher eine Überprüfung des gesamten Generalverkehrsplans, ob dieser mit der Klimastrategie Österreichs vereinbar ist.

Der Generalverkehrsplan sieht vor, dass allein bis zum Jahr 2006 rund 9,4 Milliarden Euro in den Aus- und Neubau von Straßen fließen sollen. „Dieser Bauplan kostet nicht nur viel Geld, sondern droht Österreich noch weiter von seinen Klimaschutz-Zielen wegzubringen", verweist Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut auf die Ergebnisse der aktuellen VCÖ-Studie.

Der VCÖ hat einzelne Projekte des Generalverkehrsplans auf deren Auswirkungen auf die CO2-Emissionen des Verkehrs untersucht. Ergebnis: Erhält der Straßenausbau Vorrang vor dem Bahnausbau, steigen die Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs um bis zu 170 Prozent! Auf der Strecke zwischen Wien und Drasenhofen (B7) wird durch den Bau der A5 der Verkehr massiv zunehmen und die Emissionen von derzeit 81.000 Tonnen CO2 pro Jahr auf 219.000 Tonnen im Jahr 2015 steigen. Ohne Bau der A5 steigen die Emissionen um 88 % auf 152.000 Tonnen.

Resolution: Generalverkehrsplan auf Klimaverträglichkeit überprüfen!

Fast 10 Milliarden Euro sollen in den nächsten vier Jahren in den Bau neuer Straßen in Österreich fließen. Das sieht derzeit der Generalverkehrsplan vor. Während die Finanzierung der Straßenprojekte sicher ist, stehen noch zuwenig Mittel für die Bahnprojekte zur Verfügung. Deshalb würde der Generalverkehrsplan in der jetzigen Form neue Verkehrslawinen lostreten. Die Treibhausgas- Emissionen auf einzelnen Strecken drohen auf mehr als das Doppelte zu steigen. Österreichs Klimaschutz-Verpflichtungen sind dadurch massiv gefährdet.

Der VCÖ hat deshalb diese hochaktuelle Initiative für mehr Klimaschutz im Verkehr gestartet. Gemeinden und Wiener Bezirke können die Resolution beschließen und damit dem Anliegen für einen klimaverträglichen Generalverkehrsplan das nötige Gewicht verleihen. Bringen Sie jetzt Ihre Gemeinde bzw. Ihren Bezirk und damit die zukünftige Regierung zum Handeln – nehmen Sie sich bitte gleich eine Minute Zeit und senden Sie ein E-Mail an Ihre Gemeinde. Informieren Sie bitte auch Ihre Bekannten von dieser Initiative des VCÖ.

Die Vorlage dafür gibt es auf www.vcoe.at/klimaschutzimverkehr

Ähnlich die Ergebnisse der VCÖ-Untersuchungen für die Strecke Linz – Freistadt. Derzeit werden durch den Verkehr auf der A7 und der B125 rund 48.000 Tonnen CO2 pro Jahr ausgestoßen, durch den geplanten Bau der S7 nehmen die Emissionen bis zum Jahr 2015 um 94 Prozent auf 93.000 Tonnen. Ohne Bau der S7 ist mit einem Anstieg um 46 Prozent auf 70.000 Tonnen zu rechnen.

„Der Verkehr ist schon heute Österreichs größtes Klimaschutzproblem. Die Treibhausgas-Emissionen sind seit dem Jahr 1990 um 35 % gestiegen! Damit werden durch das enorme Verkehrswachstum die erfolgreichen Einsparungen in den anderen Bereichen, wie Kleinverbraucher oder Industrie, zunichte gemacht. Der Generalverkehrsplan darf der Klimastrategie der Bundesregierung Österreichs nicht widersprechen“, betont VCÖ-Experte Rauh. Der VCÖ fordert daher, dass der gesamte Generalverkehrsplan auf seine Klimaverträglichkeit überprüft wird. Projekte, die im Widerspruch zur Klimastrategie stehen, sollten gestrichen werden, betont der VCÖ.

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