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VCÖ-Initiative: Schweizer Lkw-Mautmodell in EU erlauben! VCÖ-Presseaussendung vom 22.4.2004
VCÖ-Studie: Transit-Verkehr in Österreich droht bis zum Jahr 2015 um 84 Prozent zu steigen!

VCÖ (Wien) – Der Lkw-Verkehr in Österreich droht in den kommenden Jahren um mehr als ein Drittel zu steigen, wie eine heute veröffentlichte VCÖ-Studie zeigt. Der Transitverkehr durch Österreich wird sich bis zum Jahr 2015 ohne Gegenmaßnahmen fast verdoppeln. Der VCÖ fordert ein Maßnahmenpaket zur Verringerung des Lkw-Verkehrs. Die Bahn soll rascher ausgebaut und die Dieselbesteuerung auf EU-Niveau erhöht werden.

„Das ungebremste Wachstum des Lkw-Verkehrs in Österreich wird weitergehen, wenn die Politik nicht rasch ein wirksames Maßnahmenpaket umsetzt. In zehn Jahren werden um mehr als ein Drittel mehr Güter auf Österreichs Straßen transportiert werden als heute. In einigen Regionen Ostösterreichs droht eine Verdoppelung bis Verdreifachung des Lkw-Verkehrs“, fasst DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut die heute veröffentlichte VCÖ-Studie über die Entwicklung des Lkw-Verkehrs in Österreich zusammen.

Insgesamt wird der Lkw-Verkehr von derzeit 334,8 Millionen Tonnen auf 466,1 Mio. Tonnen im Jahr 2015 zunehmen. Die VCÖ-Studie zeigt, dass die höchsten Steigerungen beim Transit und beim Transport von Waren nach Österreich zu erwarten sind. Der Transitverkehr steigt um 84 Prozent von heute 38 auf 69,7 Millionen Tonnen im Jahr 2015. Der Warentransport aus dem Ausland nach Österreich verdoppelt sich von 27 auf 54,9 Millionen Tonnen. „ Mit dem Ausbau des Autobahnnetzes fördert Österreich die Zunahme des Lkw-Transits , denn durch die Autobahnen wird der Transport auf der Straße im Vergleich zur Schiene noch attraktiver“, kritisiert VCÖ-Experte Rauh die Transitpolitik Österreichs. So werden die Bahnverbindungen von Linz nach Tschechien oder von Graz Richtung Ungarn erst nach dem Ausbau der Straßen fertiggestellt.

Der VCÖ fordert ein Maßnahmenpaket zur Verringerung des Lkw-Verkehrs. „Es sind Maßnahmen auf drei Ebenen nötig: Die Alternative Bahn verbessern, Kostenwahrheit beim Lkw-Verkehr herstellen und die Einhaltung der Vorschriften verstärkt kontrollieren“, betont VCÖ- Experte Rauh. Der VCÖ setzt sich für einen rascheren Ausbau der Bahn ein. Zudem soll Betrieben die Errichtung von so genannten Anschlussbahnen erleichtert werden, damit die Güter sofort vom Betrieb weg auf die Schiene gebracht werden können.

Zur Erhöhung der Kostenwahrheit fordert der VCÖ im Rahmen einer E-Mail Aktion an Finanzminister Grasser, eine gleich hohe Besteuerung von Diesel und Benzin. Zusätzlich spricht sich der VCÖ für eine Ökologisierung der Lkw-Maut aus. Lkw mit hohem Schadstoffausstoß sollen eine höhere Lkw-Maut zahlen. „Wichtig ist auch, dass die Lkw verstärkt kontrolliert werden. Viel zu oft werden arbeitsrechtliche Standards nicht eingehalten, viel zu oft sind Lkw unterwegs, die durch abgefahrene Reifen ein Sicherheitsrisiko darstellen“, betont VCÖ-Experte Rauh. Auf EU-Ebene fordert der VCÖ eine Wegekostenrichtlinie ein, die eine Lkw-Maut nach Schweizer Vorbild ermöglicht.

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