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Presseaussendung vom 16.5.2002 VCÖ fordert Lkw-Maut von mindestens 0,44 Euro/km
VCÖ: Erfahrungen mit der Schweizer Lkw-Maut widersprechen der Wirtschaftskammer

VCÖ (Wien) – Die geplante Höhe der Lkw-Maut ist mit 22 Cent nicht wie die Wirtschaftskammer behauptet, zu hoch, sondern zu niedrig. Der VCÖ verweist darauf, dass der Lkw-Güterverkehr nur 36 % der Straßenkosten trägt, die er verursacht. Die restlichen Kosten werden auf alle Steuerzahlenden abgewälzt. Die Erfahrungen in der Schweiz zeigen, dass durch die Lkw-Maut der Transport effizienter wurde. Die Zahl der Leerfahrten ging zurück.

„Eine niedrigere Lkw-Maut käme die Steuerzahler in Österreich teuer zu stehen. Derzeit werden 64 % der Straßenkosten, die der Lkw-Güterverkehr verursacht, auf den Staatshaushalt abgewälzt. Nur 36 % der Straßenkosten trägt der Lkw-Güterverkehr selber. Eine gerechte Lkw-Maut sollte eine Höhe von 45 Cent haben“, reagiert Dipl.-Ing. Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut auf die jüngsten Forderungen der Wirtschaftskammer, die Höhe der Lkw-Maut zu senken, mit Unverständnis.

Die Befürchtungen, der Wirtschaftsstandort Österreich würde Wettbewerbsnachteile erleiden, hält der VCÖ für „konstruiert“. Die Transportkosten betragen durchschnittlich nur 1,5 % der Produktkosten. Eine Lkw-Maut in der Höhe von 22 Cent würde nur 0,25 % der Gesamtkosten der in Österreich produzierten Sachgüter ausmachen. Zudem übersieht die Wirtschaftskammer, dass die Einnahmen aus der Lkw-Maut auch wieder der heimischen Wirtschaft zu Gute kommen.

Ebenso lässt die Wirtschaftskammer unberücksichtigt, dass die Lkw-Maut die Effizienz im heimischen Transportwesen deutlich erhöhen würde. Der VCÖ verweist auf die Erfahrungen in der Schweiz, wo seit dem 1. 1. 2001 eine Lkw-Maut eingehoben wird:

Der VCÖ hat untersucht, welche Wirkung die Lkw-Maut nach Schweizer Vorbild in Österreich hätte. Ergebnis: Die Lkw-Güterfahrten würden um 16 Prozent sinken, die Güterverkehrsleistung um nur um 9 Prozent. „Sinnlose Leerfahrten wären dann zu teuer und würden deutlich abnehmen“, stellt VCÖ-Experte Dipl.-Ing. Rauh fest.

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