Feinstaub Osttirol: Stellungnahme zur Statuserhebung Lienzer Luft Aktuelles / Termine
Presseaussendung Transitinitiative Südtirol 1.10.2003
Südtirol: Auf in die neue PM-10-Saison!
PM-10-Werte überschreiten Grenzwerte - keine Reaktion

Am 23. und 24. September haben die gemessenen Feinstäube vom Typ PM 10 an mehreren Meßstellen in Südtirol den Grenzwert von 60 Mikrogramm pro Kubikmeter Atemluft überschritten. Damit wurde Südtirol wieder in die herbstliche Realität zurückgeholt, nach den erhöhten Ozon-Werten im Sommer kommen nun wieder die erhöhten Feinstaub-Werte auf uns zu.

Da im heurigen Jahr bereits an mehr als 35 Tagen die Grenzwerte beim Feinstaub überschritten wurden, sind die zuständigen Behörden gesetzlich gefordert, Maßnahmen zur Reduktion der Feinstaubbelastung zu erlassen.

Doch von Seiten der Südtiroler Behörden ist bisher nichts Erkennbares geschehen.

Die Transitinitiative Südtirol-Sudtirolo fordert die Landesregierung und die betroffenen Gemeinden dazu auf, die Bürgerinnen und Bürger über die geplanten Maßnahmen zu informieren und dafür zu sorgen, dass die Grenzwerte eingehalten werden.

Künftige EU-Grenzwerte auf diese Art nicht erreichbar

Die Europäische Union schreibt für die kommenden Jahre eine drastische Absenkung der Grenzwerte bei den Feinstäuben vor, im Jahr 2010 wird der Grenzwert für die Schadstoffbelastung bei 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen.

Diese Werte können in Südtirol nur durch einschneidende Maßnahmen erreicht werden. Legt man den Grenzwert von 2010 zu Grunde, wären die neuen Grenzwerte beispielsweise in Brixen allein im September an …. Tagen überschritten worden.

Die Landesregierung und die Gemeindeverwaltungen tun so, als ob die Luftverschmutzung und die daraus resultierenden Gesundheitsbelastungen nicht existierten und haben keine Strategie um die Qualität der Luft entscheidend zu verbessern. Sie beschränken sich bei Eintreten überschrittener Grenzwerte auf das Herbeiwünschen günstigerer Wetterbedingungen.

Südtirol ist ein lufthygienisches Sanierungsgebiet

In diesem Kontext muss davon ausgegangen werden, dass weite Teile Südtirols, in denen ein Großteil der Bevölkerung lebt, lufthygienische Sanierungs-, bzw. Notstandsgebiete sind. Da in nächster Zeit die EU- Immissionsrichtlinie umgesetzt werden muss, kann dies gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung des Landes haben, da auf Grund der starken Belastungen durch den Transitverkehr keine weiteren emittierenden Tätigkeiten mehr genehmigt werden dürfen.

Von einer ökosensiblen Zone zu sprechen ist eine unzulässige Schönfärberei, die der Dramatik der Situation nicht gerecht wird.

TIS fordert drastische Maßnahmen und Fahrverbote für LKW

Die Transitinitiative fordert mit Hinblick auf die nun anbrechende „Feinstaub- Saison“ und Inversionswetterlagen, dass schon bei Erreichen von sog. Warn- schwellen (z.B.: bei 40 Mikrogramm PM 10/m3) drastische Maßnahmen erlassen werden.

Eine dieser Maßnahmen ist eine erhebliche Reduzierung der Fahrgeschwindigkeiten auf Südtirols Straßen und Autobahnen auf max. 80 Stundenkilometer, wenn die Schwellenwerte erreicht werden.

Bei Überschreitung der Grenzwerte und bei Inversionswetterlagen muss es im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung zu Verkehrsanhaltungen kommen und zwar auf allen Straßen einschließlich der Autobahnen, beginnend bei den Hauptverursachern der Feinstaubbelastung, den Lastkraftwagen.

Transitinitiative Südtirol – Sudtirolo
Markus Lobis, Sprecher
mailto: info@transitinitiative.it
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