Alemagna Rückblick Aktuelles / Termine

Wenigstens konnten im Rahmen der Alpenkonvention einige Bedrohungen vermindert werden. Die Alpenkonvention will ja einen bessere Schutz von Mensch und Natur im Alpenraum und ein umwelt- und sozialverträgliches, nachhaltiges Wirtschaften sicherstellen. Das umstrittene Verkehrsprotokoll zur Alpenkonvention wurde endlich unterzeichnet. Besonders Deutschland und Italien hatten sich ja über Jahre einem Verbot neuer hochrangiger alpenquerender Straßenbeuten widersetzt. Die Alemagna-Autobahn kann nach dieser Vereinbarung zumindest nicht mehr offiziell mehr weitergeführt werden. Unentwegt hat sich über Jahre hinweg Mag. Peter Hasslacher, Leiter der Abteilung Raumplanung-Naturschutz des Oesterreichischen Alpenvereins und langjähriges Mitglied auch unserer Vereinigung, dafür eingesetzt, dass in diesem Verkehrsprotokoll zur Alpenkonvention ein Verbot neuer alpenquerender Strassentrassen verankert wird. Wenn nun mit Stichtag 31. Oktober 2000 dieser völkerrechtlich verbindliche Vertrag ohne Abstriche unterzeichnet wurde, haben Peter Hasslacher und seine Mitstreiter mehr erreicht als alle Tiroler Landespolitiker zusammengenommen, die zuerst die Alemagna überhaupt geleugnet und dann gegen sie allenfalls schöne Wortspenden geleistet, aber keine wirkungsvollen Schritte gesetzt haben.

Natürlich wird auf eine entsprechende Einhaltung des Verkehrsprotokolls zu achten sein. Mit dem ungeschmälerten Verkehrsprotokoll liegt nun aber eine echte Grundlage für einen wirksamen Widerstand gegen die Interessen der mächtigen Straßenbau- und Transportlobby vor. Peter Hasslacher wollen auch wir für seinen mehr als zehnjährigen Einsatz besonders danken!

Apropos Politiker: Wie schon vor einem Jahr gab auch Dezember 2000 die „Tiroler Tageszeitung“ beim Linzer Meinungsforschungsinstitut „Market“ eine Umfrage im Auftrag. In ihr wurde auch erhoben, was nach Meinung der Bevölkerung die Tiroler Landesregierung vorrangig zu behandeln oder zu lösen habe. Das Ergebnis stimmt weitestgehend mit jenem vor einem Jahr überein:

(TT vom 28.12.2000).

Warum sich dagegen unser Landeshauptmann und andere Spitzenpolitiker Tirols so häufig bei Lift- und Straßeneröffnungen (z.B. Abfaltersbach) bewundern lassen? Ein Kenner der Szene: „Politiker lesen solche Umfragen eben von der anderen Seite“. Sollten sie nicht doch lieber von der richtigen Seite lesen – wenn man bedenkt, was noch weiter auf uns Bürger zukommen kann? Die EU will die die Mengenbeschränkung im Transitvertrag aufheben; von der Bundesregierung wird das Roadpricings für LKW weiter aufgeschoben. In Kürze wären wir – ohne Transitvertrag und ohne LKW-Maut – das mitteleuropäische Wunschland für den LKW-Güterverkehr.

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