Stellungnahme zum Ausbau der Pustertaler Straße Aktuelles / Termine
Plattform Pro Pustertal Pressemitteilung, am 15.02.04
Pustertaler Straße: für wen wird gebaut?

In Niederdorf hat sich der Gemeinderat einstimmig für einen Kreisverkehr zur Anbindung der Umfahrungsstraße im Westen ausgesprochen. Die Voraussetzungen vor Ort sind sehr günstig, und die Vorteile von Kreisverkehrslösungen in Bezug auf Sicherheit, Übersichtlichkeit und Zugänglichkeit der Ortschaften liegen auf der Hand. Die Vertreter des Landes ignorieren aber diese Entscheidung und sehen stattdessen eine T-Kreuzung vor. Begründung: Ein Kreisverkehr würde den Durchgangsverkehr verlangsamen.

Die vorgesehenen Projekte im Unterpustertal sprechen dieselbe Sprache:

Begründung: die einzelnen Ortschaften erhalten damit ein eigenes lokales Straßennetz, damit sich die Anwohner frei zwischen ihren Ortsteilen bewegen können. Im Klartext: die Ortschaften müssen eine maßlose Landschaftszerstörung hinnehmen, damit der Verkehrsfluss auf der Pustertaler Straße nicht durch lokalen Verkehr "gestört" wird.

Geschwindigkeit geht also vor:

Dass auf so ein Projekt nur die Bezeichnung "Schnellstraße" passt, liegt auf der Hand, da nützen alle Ausreden nichts.

Wir dürfen die Landesregierung weiters darauf aufmerksam machen, dass sie 2003 einen Landestransportplan verabschiedet hat, der klar vorsieht,

Fragt sich also, auf welcher Grundlage und vor allem in wessen Interesse diese Straßenbeschleunigungsprojekte vorangetrieben werden. Die Plattform Pro Pustertal kann hier nur noch einmal ihren Standpunkt zur Pustertaler Straße wiederholen: Das Pustertal braucht eine sichere, regionale Straßenverbindung mit mäßiger Geschwindigkeit, die die Pustertaler Ortschaften optimal erschließt und dabei die Wohngebiete nicht belastet. Stattdessen hat es die Landesregierung offensichtlich auf eine Rennstrecke abgesehen, deren rasanter Verkehrsfluss nicht durch lokalen Verkehr gestört zu werden hat. Wir können die Bevölkerung der betroffenen Ortschaften nur noch einmal warnen: ihr Interesse spielt bei diesen Bauvorhaben keine Rolle. Ortschaften werden nur umfahren, um die Straße zu beschleunigen, nicht um Belastungen zu reduzieren. Die Verkehrszunahme wird gefördert, die Gesamtbelastung steigt, die Städte und Hauptorte kommen noch mehr unter Druck. Diese Art der Verkehrspolitik ist in einer Sackgasse. Es wird Zeit, dass sich auch unsere bauwütige Landesregierung endlich dieser Tatsache stellt.

Dr. Christine Baumgartner, Sprecherin der Plattform Pro Pustertal – PPP
Dr. Hans Peter Niederkofler

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