Kultur im »gegenverkehr« Wie man klammheimlich eine Schnellstraße baut vom Sparen Home
Ensembleschutz in Ost- und Südtirol

Als vor Jahrzehnten der Wohlstand in Südtirol Einzug hielt, begann auch die Brunecker Stadtgasse ihr Gesicht zu verändern.

Wer was auf sich hielt und das nötige Geld hatte, riss ab, zerstörte und erneuerte.

Die Hausbesitzer, die dem Zeitgeist nicht folgten, können sich heute über die noch vorhandenen schönen Gewölbe und an einer Architektur erfreuen, die von den alten Baumeistern mit Einfühlsamkeit und Harmonie verstanden wurde, die man heute noch spürt.

Wenn man von Bruneck nach Osttirol fährt, glaubt man sich nach der Grenze in eine andere Welt und Zeit versetzt.

Dort spricht man nicht von Ensembleschutz; man hat ihn immer praktiziert.

Im Boomland Südtirol fehlt dafür inzwischen jede Sensibilität. Offensichtliches wird zerredet. Geldüberfluss und Überheblichkeit ermöglichen jeden Frevel. Einflussreiche Teile der Wirtschaft haben die Politik ersetzt - kurzfristiges Profitdenken den Hausverstand!  Sogar die Tourismuswirtschaft sägt erfolgreich am Ast, auf dem sie sitzt.

Unsere  Identität ist auf dem besten Wege, gänzlich verloren zu gehen.

Es erübrigt sich, auf  Beispiele wie in Meran, Welsberg oder Bruneck näher einzugehen!

Was für die Brunecker Stadtgasse und leider zunehmend für ganz Südtirol gilt, blieb den Osttiroler Dörfern und der Landschaft bisher erspart.

Es stellt sich die Frage, ob Ost- oder Südtirol am Ende mehr Glück gehabt hat.

Der zunehmende Rückgang des sogenannten Qualitätstourismus bei uns gibt jenen, die es anders nicht verstehen wollen, schon jetzt die Antwort.

Walter Harpf - Bürgerinitiativen Bruneck / Pustertal – Heimatpflegeverband Mail: walter.harpf@dnet.it Home