Ausbau der Pusterer Straße Aktuelles / Termine
Industrielle sagen Ja zur Neutrassierung Presseschau und Reaktionen

Die südtiroler Tageszeitung Dolomiten berichtet am 14.3.2002 von einer Pressemitteilung des Indusriellenverbandes im Bezirk Pustertal. Darin heißt es:

"Wenngleich das Projekt für den Neubau auch noch nicht bekannt sei, begrüße der Bezirksausschuss grundsätzlich den Vorschlag, die Verkehrsmisere zumindest im unteren Pustertal durch eine Neutrassierung zu beheben, sofern dies die betroffenen Gemeinden und die Landesregierung wünschen ..."

".. es gehe der Industrie aber nicht um den Bau einer vierspurigen Schnellstraße, geschweige denn um eine Autobahn. Vielmehr gelte der seit Jahren vertretene Standpunkt der Pusterer Industriellen: Ausbau der Pusterer Straße auf Südtiroler Seite nach dem Vorbild des Osttiroler Teilstückes im Abschnitt Sillian bis Lienz."

"Die Industriellen erblicken in der Neutrassierung zwischen Mühlbach und Bruneck die Möglichkeit, die Lebensqualität der Anrainer längs der zeitweise völlig verstopften Staatsstraße zu steigern. Da fließender Verkehr im Gegensatz zu ruhendem und stockendem Verkehr in Staus viel weniger Abgase und Lärm verursacht, werde die Umweltbelastung zusätzlich verringert. Wenn der Standort Pustertal für die Industrie, aber auch für die anderen Wirtschaftssektoren nicht weiter an Attraktivität einbüßen soll, so erscheint Außerhofer der Neubau der genannten Teilstrecke ein unaufschiebbares Vorhaben von größter Tragweite. "

Reaktionen auf die Pressemitteilung:

Leider ist auch hier der allgemeine Trend festzustellen, daß die lokale Wirtschaft im Verkehrswesen fast immer das fordert, was dann zu ihrem Untergang führt und die internationalen Konzerne scheinbar unaufhaltsam wachsen läßt.
Die Pustertaler Wirtschaftstreibenden werden es dann schon merken, wenn das Geld aus dem Tal fließen wid und die Industrie von außen das Tal noch besser bedienen kann. Dann wird man viele Betriebe und Abeitsplätze im Tal nicht mehr brauchen. "Wer nicht hören will, wird es schon noch fühlen!"

Arbeitsgemeinschaft für Natur- und Umweltschutz Pustertal Gruppo di lavoro Natura e Ambiente Val Pusteria
Stellungnahme der ARGENUP zur Befürwortung der Neutrassierung der Pustertaler Straße durch den Industriellenverband Presa di posizione dell'ARGENUP sull'approvazione di un nuovo tracciato della statale in Bassa Pusteria da parte dell'associazione imprenditori
Das Argument, dass die Osttiroler Straße ein Vorbild für die Pustertaler Staatsstraße wäre, ist ebenso alt wie verkehrt. Die Osttiroler Straße ist in ihren ausgebauten Abschnitten eine Schnellstraße , ist viel zu breit und verläuft außerdem geografisch bedingt zu einem großen Teil durch unbewohntes Gebiet.
Die Ortskerne, die im Unterpustertal direkt an der Straße verbleiben, sind eigentlich nur noch Kiens und Obervintl. Für diese können Minimallösungen z. B. durch kurze Untertunnelungen, gefunden werden. An allen übrigen Stellen genügen Lärmschutzmaßnahmen. Die Entlastung der Bevölkerung als Argument für die Zerstörung der Südseite des Unterpustertals ins Feld zu führen, kann eigentlich nur als Zynismus bezeichnet werden. Das Argument, dass der fließende Verkehr weniger Schadstoffe produziert als der stehende, kommentiert sich von selbst und beweist absolute Unkenntnis verkehrspolitischer Zusammenhänge.
Die Wirtschaft des Unterpustertals ist vor allem durch den Produzierenden Sektor geprägt. Die Staatsstraße verläuft durch eine Reihe von Gewerbegebieten, die nicht zufällig eben dort errichtet wurden, und die die Straße allesamt benötigen. Nun ist ja verständlich, dass man den Verkehr von den Wohngebieten fernhalten will - aber dass man seit neuestem auch die Gewerbegebiete umfahren, bzw. von der Straßenverbindung abschneiden soll, ist eine Absurdität sondergleichen.
Die Straße im Unterpustertal ist in keinem Abschnitt neu zu trassieren, für die Problemstellen können punktuelle Lösungen gefunden werden, und im übrigen muss man sich damit abfinden, dass diese Straße eine bestimmte Geschwindigkeit vorgibt, die eben nicht die der Autobahnen im Flachland ist (die im übrigen von Staus auch nicht verschont bleiben). Wer sich einbildet, davon abhängig zu sein, dass eine Lieferung 15 Minuten früher irgendwo ankommt, der sollte sich fragen, was er überhaupt in so einer abgelegenen Gegend tut. Oder er sollte sich fragen, wie Firmen in den großen Ballungsräumen überleben können, wo man froh sein muss, wenn man sich mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 km/h fortbewegt.
L'argomento che la strada Sillian-Lienz possa essere un modello per la statale 49, è vecchio e profondamente sbagliato. La Sillian-Lienz nei tratti potenziati è una superstrada , è troppo larga e del resto, per motivi geografici, corre per buona parte in zone disabitate.

I nuclei abitati che permangono direttamente lungo l'asse stradale in Bassa Pusteria praticamente sono solo Chienes e Vandoies di Sopra. Per queste situazioni si possono trovare soluzioni minimali, ad esempio con brevi tunnel. In tutti gli altri punti bastano misure antirumore. Usare la qualità della vita dei residenti per legittimare la distruzione della parte sud della Bassa Pusteria è quantomai cinico. L'argomento poi che il traffico in movimento provochi meno sostanze dannose del traffico fermo si commenta da solo e prova l'assoluta ignoranza delle dinamiche in materia di trasporti.

L'economia della Bassa Pusteria è caratterizzata soprattutto dall'industria e dall'artigianato. La statale attraversa una serie di zone produttive che non a caso sono state localizzate vicino alla strada, della quale evidentemente hanno bisogno. È comprensibile che si voglia allontanare il traffico dalle zone abitate - ma che ora sia pure necessario fare delle circonvallazioni attorno alle zone produttive e isolarle dall'arteria stradale, è semplicemente un proposito assurdo.

Per la statale in Bassa Pusteria non serve un nuovo tracciato in nessun tratto, per le zone problematiche si possono trovare soluzioni puntuali. Del resto va accettato che questa strada implica una certa velocità di circolazione che non è quella delle autostrade in pianura (e anche queste non sono certamente indenni da ingorghi). Chi crede di dipendere dal fatto che una spedizione arrivi in qualche luogo 15 minuti prima, dovrebbe sinceramente chiedersi cosa stia a fare in una zona così decentrata. Oppure si può chiedere come fanno a sopravvivere le aziende nelle grosse agglomerazioni, dove si può già essere contenti se ci si muove con una media di 25 km all'ora.
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