alpmedia.net 34/2002 31.10.2002 Aktuelles / Termine
aus: alpMedia-Newsletter. Ein wöchentlicher Informationsdienst der CIPRA
Wirtschaftliche Bedeutung der Produktion traditioneller Nahrungsmittel

Die internationale Organisation Slow Food, die sich für die Erhaltung der Ess- und Weinkultur einsetzt, engagiert sich seit einigen Jahren mit dem Projekt "Presidi" für die Schaffung eines Marktes für traditionelle Nahrungsmittel. Damit soll zum Erhalt landwirtschaftlich genutzter Kulturlandschaften und vom Aussterben bedrohter Kulturpflanzen beigetragen werden. Kleine Produktionsbetriebe, meistens in Berggebieten gelegen und oft nur noch zum Eigenverbrauch der Familie tätig, sollen unterstützt werden.

Im Rahmen der Veranstaltung "Salone del Gusto" in Turin/I wurde eine Studie der Universität Bocconi aus Mailand präsentiert, in der die ökonomische Bedeutung von 54 der "Presidi" von Slow Food ermittelt wurde. Es zeigt sich eine generelle Erhöhung sowohl der Beschäftigungszahlen als auch des Umsatzes, aber auch des Verkaufspreises von traditionellen Lebensmitteln aus der Landwirtschaft, die bei den Konsumenten immer beliebter werden.

Die traditionelle Produktion von Salami, Käse, Obst, Gemüse, Brot und Süssigkeiten stellt eine wertvolle Aufbesserung des bäuerlichen Einkommens dar und gestattet dadurch die Entwicklung kleiner unternehmerischer Aktivitäten in strukturschwachen Regionen. Die erzeugten Produkte tragen ausserdem dazu bei, das Herkunftsgebiet bekannt zu machen und sein Bild zu verbessern. Die Studie weist darauf hin, dass die höheren Preise auch mit der Art des Verkaufs zusammenhängen, der meistens auf dem produzierenden Hof oder in nahe gelegenen Tourismusorten stattfindet.

Weitere Informationen: www.slowfood.com (de/fr/it/en), Quelle: Il Sole 24 Ore, Beilage vom 23.10.02