alpmedia.net 27/2002 12.9.2002 Aktuelles / Termine
aus: alpMedia-Newsletter. Ein wöchentlicher Informationsdienst der CIPRA
Europäisches Symposium gegen „Lichtverschmutzung“

Vom 7. bis 8. September haben sich in Luzern/CH unter Schirmherrschaft der Nationalen Schweizerischen UNESCO-Kommission Experten anlässlich des 2. Europäischen Symposiums zum Schutz des Nachthimmels „Dark Sky“ getroffen. Verschiedene Aspekte der „Lichtverschmutzung“ wie Auswirkungen auf Zugvögel oder Insekten, die gesetzliche Situation in verschiedenen Ländern oder ökonomische Zusammenhänge wurden diskutiert.

„Lichtverschmutzung“ meint die übermässige nächtliche Emission von künstlichem Licht. Beispielsweise ist es in Deutschland aufgrund des Streulichtes nur noch selten möglich, die Milchstrasse zu finden.

Von Bedeutung ist die relativ grosse Helligkeit für die Tier- und Pflanzenwelt: Laut Gerhard Eisenbeis, Zoologe an der Universität Mainz/D, weisen die bisherigen wissenschaftlichen Ergebnisse darauf hin, „dass in Siedlungsgebieten ein Rückgang der Zahl der Insekten zu verzeichnen ist.“ Langfristig ist dadurch eine Verringerung der Insektenvielfalt möglich, was sich auf die in der Nahrungskette folgenden Glieder wie Vögel oder zu bestäubende Pflanzen auswirken würde. Auswirkungen auf den Menschen sind, so Andreas Hänel, Astronom, noch zu wenig erforscht.

Forscher der Universität Padua/I stellten letztes Jahr einen Weltatlas der Lichtverschmutzung vor. Neben Lichtreklame und starken Strahlern etwa bei Diskotheken gehört die normale Strassenbeleuchtung zu den wichtigsten Quellen künstlich erzeugten Nachtlichts.

Gesetzliche Bestimmungen zur Einschränkung von Lichtemissionen gab es bisher nur regional, z.B. in der Lombardei/I. Anfang Juni hat die Tschechische Republik das erste nationale Gesetz zur Regelung der nächtlichen Abstrahlung von Licht in den Himmel erlassen.

Quelle: http://www.vistaverde.de/news/Wissenschaft/0209/06_lichtverschmutzung.htm (de)
Info: http://www.darksky.ch/ds2002 (en)