Univ.Prof.Dipl.Ing.Dr. Herbert Scheiring Stellungnahme: Übersicht

Wichtige Anregungen im Bericht der Kommission

Im Bericht finden sich Anregungen, die von Österreich aufgegriffen werden sollten:

Der Bericht beschreibt die Sensibilität des Alpenraums im Hinblick auf Schadstoff- und Lärmausbreitung. Er bedauert, dass das Ökopunktesystem nicht dafür ausgelegt ist, nach der ökologischen Sensibilität der Strecke zu unterscheiden, wobei neben der Schadstoffproblematik auch auf die Lärmproblematik besonders hingewiesen wird. Der Bericht verweist auf die klimatischen Besonderheiten der alpinen Tal- und Beckenlagen mit häufigen Inversions-Episoden. Auf Seite 18 heißt es zum Nachfahrverbot für LKW wörtlich: „Obgleich das Problem damit nicht generell gelöst wird, trägt ein Nachtfahrverbot dazu bei, die bei Inversionswetterlagen entstehende Umweltbelastung zu vermindern“.

Der Bericht regt an, dass die Kommission zusammen mit den österreichischen Behörden die lokalen Umweltprobleme, die von LKW verursacht werden, mit dem Ziel untersucht, Möglichkeiten zur Entschärfung der Situation zu finden. Es heißt weiter wörtlich: „Vor Ende der Laufzeit des Ökopunktesystems (2003) sollte die Kommission mittels einer Studie prüfen, wie sich ...... Umweltverbesserungen dauerhaft sichern lassen.“

Diese Vorschläge im Bericht der Kommission lassen zumindest Verständnis für die Probleme im Alpenbereich erkennen, der Vorschlag, gemeinsam nach Lösungen zu suchen sollte – so er nicht als Vorwand für eine weitere Verschleppung des Problems zu verstehen ist – aufgegriffen werden, er deckt sich mit dem Vorschlag der internationalen Arbeitsgruppe „Bergspezifische Umweltqualitätsziele“ der Alpenkonvention, in dem für Österreich eine Studie für den Inntalkorridor vorgeschlagen wurde.

Da das Verkehrsproblem in den Alpen nicht auf Österreich beschränkt ist, wäre Österreich gut beraten, wenn es Verbündete im Alpenraum suchen würde. Das Verkehrsprotokoll zur Alpenkonvention könnte dabei die Basis für ein gemeinsames Auftreten der betroffenen Staaten sein.

Herbert Scheiring, eh. Fiecht, 15.01.2001 Stellungnahme: Übersicht