Univ.Prof.Dipl.Ing.Dr. Herbert Scheiring Stellungnahme: Übersicht

Widersprüche zwischen Emissionsberechnung und Immissionsmessung

Einen wichtiger Hinweis darauf, dass das vertraglich festgelegte Reduktionsziel für NOx deutlich verfehlt wird, liefert die Tiroler Immissionsüberwachung. Im Gegensatz zur rechnerisch ermittelten Emission wird die Immissionskonzentration gemessen. Die autobahnbezogenen NOx-Messstellen im Inntal- und Brennerkorridor müssten auf eine Reduktion der NOx-Emission reagieren, zumal über diesen Korridor etwa 60% des gesamten ökopunktepflichtigen Lkw-Transits abgewickelt werden. Die autobahnnahe Messstelle Vomp/A12 registriert aber seit ihrem Bestehen (1997) einen konsequenten Anstieg der NO2-Konzentration, das ist ein sehr aussagekräftiger Hinweis auf die tatsächliche Entwicklung der NOx Emission. An der Messstelle Vomp/A12 wird der EU Grenzwert (JMW) für NO2 von 40 µg/m³ Luft einschließlich Toleranzmarge dauerhaft überschritten! Auch die Messstelle Mutters/Gärberbach/A13 zeigt für den Brennerkorridor (LKW- Transitanteil zwischen 90-95%!) keinen Rückgang der NOx- Konzentration.

NO2-Monatsmittelwerte A12 Vomp

Wodurch steigt die NO2 Immissionskonzentration im Inntal Korridor?

Der Bericht der Kommission behauptet (Seite 14), dass jene LKW, die auf österreichischen Straßen außerhalb des Ökopunkteregimes fahren, keine mit den Transit-LKW vergleichbare Reduktion der NOx Emission aufweisen. Die Autoren des Berichtes wollten offensichtlich die ihnen bekannte Diskrepanz zwischen Ökopunktereduktion und Immissionszunahme damit erklären, dass die Zunahme der NO2 Immissionskonzentration im Transitkorridor Inntal durch innerösterreichische, emissionsreichere Fahrten verursacht wird und damit nicht dem LKW Transit anzulasten ist. Der Bericht bleibt aber den Beweis für diese Behauptung schuldig, obwohl dieser für die Verifizierung der behaupteten Reduktion wichtig ist und obwohl die als Anlage zum Bericht beigefügten Tabellen 14 und 15 eine Analyse ermöglichen.

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