Übersicht: Straßen sind nicht nur für Autos da!

Beispiel 2: Wohn- und Erschließungsstraße Hochstadlweg in Nußdorf-Debant

Debant Nachdem die Kommune, wie erwähnt, einen hohen Bedarf zur Wohnraumschaffung aufweist, werden immer wieder neue Siedlungsgebiete, meist in verdichteter Bauweise, erschlossen. Wo wegen der zunehmenden Grundknappheit auf weitläufige Gärten verzichtet werden muss, übernimmt der Straßenraum wichtige Funktionen als Lebens- und Spielraum für die Bewohner und insbesondere auch die Kinder. Auch hier reicht die alleinige Verordnung einer Wohnstraße mit Montage eines entsprechenden Hinweisschildes nicht aus, um eine ausreichende Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Bei der erwähnten Erschließungsstraße (Hochstadlweg) sollten bauliche Maßnahmen eine multifunktionale Nutzbarkeit des Straßenraumes ermöglichen.

Auch hier waren Baumpflanzungen zur optischen Einengung der Fahrbahn unverzichtbar ("Baumtore" u.a.). Um die berechtigten Sorgen der Anrainer zu berücksichtigen ("die Bäume könnten in den Himmel wachsen") wurden kleinbleibende, langsam wachsende Feldahorne in färbig gepflasterte Baumscheiben gesetzt. Den Gärten der Doppelhäuser vorgelagert wurden "Grünbuchten" angelegt. Sie verschmälern den Straßenraum und dienen auch dem Spiel und Aufenthalt der Anrainern. So lädt etwa eine "Tratschbank" zum nachbarschaftlichen Schwätzchen ein, Findlingstein und Baumstamm verleiten die Kinder zum Klettern und Balancieren.

Nachweisbares Resultat der Umgestaltung sind mittlerweile eine merkbar rückläufige Durchfahrtsgeschwindigkeit und –frequenz sowie die Annahme des Straßenraums durch die Bewohner ("Straßenfestl", Kinderspiel).

Nussdorf-Debant
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