22.4.2024

Presseaussendung der Initiative Stop Transit - Osttirol
- update 24.4.2024

20.4.2024 Kronenzeitung
Klinken putzen für die Tunnellösung am Plöckenpass
Intervention bei italienischem Botschafter


12.12.2023
Wieder angestoßene Plöckentunneldiskussion als Folge des Felssturzes am Plöckenpass

Studie zum Ausbau der Plöckenpassstraße 2019:
Plöckentunnel = Transit

Plöckentunnel-Aller Laster Anfang

FPÖ interveniert beim italienischen Botschafter für Plöckentunnel

Nationalratsabgeordneter Christian Ragger und die Exponenten der Kärntner FPÖ Erwin Angerer, Gernot Darmann und Christoph Staudacher wollen offenbar Kärnten, Osttirol, Salzburg und das übrige Österreich ohne Rücksicht auf Verluste in ein noch größeres Tollhaus für den alpenquerenden Transitverkehr verwandeln und sind damit politisch untragbar.

Es juckt Christian Ragger und die Exponenten der Kärntner FPÖ Erwin Angerer, Gernot Darmann und Christoph Staudacher offenbar nicht, dass sich sogar der ehemalige freiheitliche Landeshauptmann und Straßenbaureferent Gerhard Dörfler sich in Landtagssitzungen 2005 und 2010 dezidiert auch gegen einen Plöckenscheiteltunnel wegen der damit verbundenen LKW-Transitgefahr ausgesprochen hat. Auch der ehemalige FPÖ-Bürgermeister von Kitzbühel Wendling und der ehemalige Kufsteiner FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dillersberger haben sich in den 80/90-Jahren gegen einen Plöckentunnel ausgesprochen. Nicht zuletzt auch der ehemalige FPÖ/BZÖ-Parteiobmann Jörg Haider, der sich nach anfänglicher Befürwortung dezidiert gegen einen Plöckentunnel  ausgesprochen hat.

Die FPÖ-Exponenten Ragger, Angerer, Darmann und Staudacher spekulieren offenbar mit der Vergesslichkeit der WählerInnen.

Ragger ist auch sattsam bekannt, dass er sich 2017 für eine Autobahn durch das Drautal ausgesprochen hat mit Anbindung an eine allfällige künftige Alemagna-Autobahn. Bei einer Pro-Alemagna-Veranstaltung am 14. Februar 2020 in Mestre bei Venedig sprach er sich am Podium ebenfalls für den Weiterbau der Alemagna-Autobahn mit der damals diskutierten und noch immer verfolgten Trasse über Osttirol aus. Ragger war auch in engem Kontakt mit dem inzwischen verstorbenen Europarlamentarier und ex-Landesrat der Region Veneto, Remo Sernagiotto, der gemeinsam mit einer Belluneser Delegation im November 2016 in Lienz war und in deren Rahmen ex-IUAV-Prof. Giovanni Campeol vor politischen und touristischen Vertretern des Bezirks, aber auch des damaligen Kärntner FPÖ-Verkehrsprechers im Landtag Trettenbrein seine Pläne für den Weiterbau der Alemagna-Autobahn, in anfänglich geheimer Veranstaltung vortrug.

Ragger, Angerer, Darmann und Staudacher interessiert offenbar auch nicht, dass in Italien 2004/2005 im Gefolge der Pläne für die Verlängerung der Alemagna-Autobahn mittels eines Mauria-Tunnels zur Kanaltal-Autobahn auch ein Plöckentunnel als alternativer Alemagna-Ausgang in den Norden im Gespräch war, wenn eine Alemagna-Trasse unter dem Monte Cavallino/Kinigat nach Osttirol nicht zustande käme. Am 31. März 2023 wurden diese Pläne aus 2004/2005 anlässlich des Besuchs von Infrastrukturminister Matteo Salvini in Forni di Sopra wieder in die Diskussion geworfen. Eine aktuelle Machbarkeitsstudie für den Mauria-Tunnel wurde präsentiert (Ersteller Luca Marcato/Padua).

Ragger, Angerer, Darmann und Staudacher juckt es offenbar auch nicht, dass auf Kärnten, Tirol, Salzburg als Folge einer willkürlich eröffneten Transitschleuse in Form eines Plöckentunnels durch den Verkehrsdruck massive Folge-Investitionskosten erzwungen werden (Tunnelkostenanteil von derzeit geschätzten 250- bis 700 Millionen Euro, Nordrampe zum Tunnel, Umfahrung Kötschach-Mauthen, Gailberg-Ausbau bzw. -Tunnel, Einbindung in die B100, Ausbau der B100 in Richtung Lienz und Spittal/Drau, Großumfahrung Lienz, Umfahrung Mittersill/Pinzgau, Ausbau Pass Thurn, Umfahrung Kitzbühel, Einbindung in die Unterinntal-Autobahn bei Kufstein etc.).

Ragger, Angerer, Darmann und Staudacher juckt es auch nicht, dass der Lega-dominierte Regionalrat von Friaul-Julisch-Venetien am 27. April 2021 den Bau des Plöckentunnels und den Ausbau von Zubringern dazu (Tunnel unter dem Monte Rest, Autobahn Cimpello-Sequals-Gemona) beschlossen hat. Von Gemona sind es nur wenige Kilometer auf der S.S. 52 bis Tolmezzo, von wo die Plöckenroute in Richtung Kärnten abzweigt.

Felssturz am Plöckenpass
Felssturz am Plöckenpass

Ein mit Kärnten, FVG und ANAS vereinbarter Sicherheitsausbau um 63 Millionen Euro einschließlich der Sicherung der Felswände am Kleinen Pal, der vielleicht den Felssturz am 1.12.2023 verhindert oder vermindert hätte, wurde nicht durchgeführt.

Ragger, Angerer, Darmann und Staudacher juckt offenbar auch nicht, dass - so auch Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber - die Eröffnung einer neuen alpenquerenden Transitroute im Widerspruch zum Verkehrsprotokoll der Alpenkonvention steht und damit völkerrechtswidrig ist.

Ragger, Angerer, Darmann und Staudacher interessiert offenbar nicht, was die äußerst negativen Folgen einer neuen LKW-Transitroute für die Bevölkerung und die Umwelt (Lärm, Schadstoffe, Bodenverbrauch) in den durchquerten Tälern und Siedlungsgebieten bedeuten würde, dass der lokale und regionale Wirtschaftsverkehr durch den induzierten Transit-Mehrverkehr beeinträchtigt oder sogar blockiert würden, dass Hilfsorganisationen (Feuerwehr, Rettung usw.) in Staus stecken zubleiben drohen und damit sogar Menschenleben gefährdet wären.

Das auch vom Vorstand der Felbertauernstraße AG bei einer Veranstaltung am 19. März im Gailtal vorgebrachte Argument, dass das bestehende Gewichtslimit von 7,5-Tonnen am Pass Thurn eine Transitroute verhindere, entpuppt sich als Scheinargument, denn von diesem Limit ist Gott und die Welt ausgenommen und könnte leicht durch Scheinniederlassungen und Scheinent-/ bzw. - beladungen in den begünstigten Regionen (auch benachbarte deutschen Regionen sind vom Limit ausgenommen) umgangen werden, wie etliche Beispiele in Nordtirol zeigen.

Warum will vor allem das derzeit LEGA-geführte Italien neue alpenquerende Transitrouten? Italien will sich als europäisches Logistikzentrum des Mittelmeerraums profilieren und will dafür weitere Kapazitäten für den alpenquerenden Transitverkehr für die adriatischen Häfen schaffen, nicht nur als allfällige Ausweichrouten bei Naturereignissen.

Nicola Cescutti, Leiter der Delegation Tolmezzo der Confindustria in Udine: "Ich erinnere mich, dass auf der jetzigen Straße etwa 400.000 Fahrzeuge pro Jahr durchfahren, mit einem Tunnel wären es mindestens doppelt so viele" (www.studionord.news 9. Jänner 2024)